Donnerstag, 14. März 2013

Die natürliche Hierarchie

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NEU FASSUNG VOM 11.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel II – Die natürliche Hierarchie

Die natürliche Hierarchie // Die Dynamik der natürlichen Hierarchie

Die natürlich Hierarchie

Hierarchien entstehen als ein Ergebnis des evolutionären Prozesses. Das gesamte Dasein ist streng hierarchisch oder besser holarchisch (Ken Wilber – Eros, Kosmos, Logos) aufgebaut. Alle Dinge im Universum sind Holons. Dieser Begriff, von Arthur Koestler geprägt und von Ken Wilber weiter entwickelt, verdeutlicht, dass jedes Element der Wirklichkeit immer zugleich ein Ganzes und Teil eines größeren Ganzen ist. Aus der Tatsache dieses Doppelcharakters entsteht eine Hierarchie, in der die Einordnung auf Stufen sehr einfach gelingt. Zur Verdeutlichung das Beispiel einer solchen Holarchie.

Mensch
Tier
Organe
Zellen
Moleküle
Atome
Atomteile (Elektronen, Protonen, Neutronen)
Quarks

Jede dieser Entitäten bildet eigenständige Erscheinungsformen aus. Während Quarks dazu nur innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne zu Anbeginn des Universums in der Lage waren und die Veränderung der herrschenden Bedingungen rasch zur Ausbildung umfassender Ganzheiten führten, besitzen die folgenden Stufen größere Festigkeit.
Ein Atom ist ein für sich vorkommendes Ganzes, das darin Protonen, Elektronen und Neutronen integriert. Moleküle wiederum spannen eine gegenüber den Atomen transzendente Stufe der Hierarchie auf. Die Integration von Wasserstoff- und Sauerstoffatomen im Wassermolekül führt zur Herausbildung einer neuen Stufe von Materie mit Eigenschaften, die nicht direkt aus den Teilen abgeleitet werden können. Das Molekül bindet seine Bestandteile fest ein und übernimmt Aspekte ihrer Autonomie. Wohin auch immer sich das Molekül bewegt, dahin bewegen sich die Atome. Analog gilt diese Überlegung für das Tier. Es besteht aus Organen, die Zellen enthalten, die aus Molekülen aufgebaut sind. Der Mensch wiederum erweitert die bloß tierischen Daseinsformen um die Fähigkeiten von Geist und Kultur. Tierisches ist deshalb ein weiteres Holon dieser Stufenfolge. Es ist als Träger des Geistigen wesentlicher Bestandteil menschlichen Daseins und beinhaltet in sich selbst untergeordnete Holons. Die jeweilige Stufe innerhalb der Hierarchie lässt sich sehr einfach ermitteln. Entfernt man gedanklich ein Element darin, wie z.B. Moleküle, dann fällt alles weg, was darauf aufbaut. So lässt sich entscheiden, was grundlegend und was höher ist. Ohne Moleküle keine Zellen, Organe, Tiere und Menschen. Atome, Atomteile und Quarks hingegen bleiben bestehen. Deshalb sind Erstgenannte Ganzheiten umfassenderer Ordnung und über dem Molekül und die übrigen darunter einzuordnen.
Auch Bewusstsein entfaltet sich über Stufen einer solchen Hierarchie. Nach seiner Geburt besitzt der Mensch zunächst kaum mehr Fähigkeiten als hoch entwickelte Säugetiere. In sich trägt er jedoch Potentiale, die im Ergebnis weiterer individueller Evolution hervortreten. Im Verlauf seiner Bewusstseinsentwicklung löst sich das Individuum von der ausschließlichen Identifikation mit dem Leib, es entwickelt ein selbsterkennendes Ego, das den Körper seinem Willen unterwirft.
Jede funktionierende Ebene sichert den wechselseitigen Ausgleich der Einflüsse zwischen Teilen und Ganzen. Dennoch sind Machtverhältnisse klar zugunsten der transzendenten Einheit verschoben. Deshalb gehorcht mein Arm vor allem meinem Willen und die Atome als dessen Bestandteile bestimmen bloß den physikalischen Rahmen der Möglichkeiten einer solchen Bewegung. Diese fundamentale Abhängigkeit des Höheren vom Grundlegenden hindert menschlichen Geist daran sich über die Gesetze der Natur hinwegzusetzen. In dieser Weise beeinflussen tierische Triebe unseren Willen, wie auch Schmerzen die Sicht auf die Welt verändern. Solch gegenseitiger Machtausgleich wird krankhaft, wenn einzelne Ebenen derart an Einfluss gewinnen, dass sie die Daseinsgrundlage höher oder tiefer liegende Schichten zerstören. Tritt keine Stabilisierung ein, wird das gesamte System zusammenbrechen. Wenn ein Mensch die Signale seines Körpers missachtet, seine Leistungsfähigkeit überschätzt und Energien verausgabt, die zur Erhaltung der Vitalfunktionen benötigt werden, dann wird ein Notfallsystem einen Zusammenbruch bewirken, der zu einem Verlust an Bewusstsein führt. Das umgekehrte Beispiel einer Zerstörung durch tiefer liegende Schichten findet man bei schweren Erkrankungen wie Alzheimer. Die fortlaufende Degeneration des Gehirns zerstört die Grundlage des Geistes. Auch hier zerbricht im weiteren Verlauf das gesamte System.
Die natürliche Hierarchie umfasst alle Aspekte der Entwicklung des Bewusstseins. Durch den Vergleich aller Lebensformen untereinander lässt sich aus dem Grade ihrer jeweiligen Bewusstheit die Höhe innerhalb einer solchen Stufenfolge ableiten. In seinem Hauptwerk „Eros, Kosmos, Logos“ veranschaulicht Ken Wilber diesen Zusammenhang mit folgender Hierarchie. Darin stehen links die verschiedenen Klassen der Lebewesen und rechts deren Möglichkeiten sich dem Sein bewusst zu werden.

Komplexer Neokortex
(Mensch)
Begriffe
 
Organismen mit Neokortex
(Primaten)
Symbole
 
Organismen mit limbischem System
(niedere Säugetiere)
Emotion/Bildhaftigkeit
 
Organismen mit Hirnstamm
(Reptilien)
Impuls/Emotion
 
Organismen mit Rückenmark
(Fische, Amphibien)
Wahrnehmung/Impuls
 
Neuronale Organismen
(z.B. Ringelwürmer)
Wahrnehmung
 
Protoneuronale Organismen
(z.B. Hohltiere)
Empfindungsvermögen
 
Metabolische Organismen
(z.B. Pflanzen)
Rudimentäres Empfindungsvermögen
 

Diese Rangfolge beschreibt zugleich den Weg der Evolution von den Anfängen des ersten Lebens bis hin zur Entwicklung des Menschen. Es entsteht eine Bewusstseinshierarchie, die bei fast absoluter Wahrnehmungsunfähigkeit beginnt und bei Wesen der höchsten evolutionären Stufen endet. Die Evolution bringt in ihrem Prozess eine Mannigfaltigkeit höchst unterschiedlicher Lebensformen hervor und bewahrt zugleich alles, was sich den wandelnden Umweltbedingungen anzupassen vermag. Deshalb existieren im Spektrum der Bewusstseinshierarchie keine Sprünge zwischen den verschiedenen Graden.
Aber diese Unterschiede in der Fähigkeit zur Wahrnehmung gibt es nicht nur im Vergleich zwischen den jeweiligen Arten der Lebewesen. Auch innerhalb einer Gattung existieren Grade der Bewusstheit. Deshalb wissen sich ältere Tiere wegen ihrer größeren Erfahrung meist besser im Dasein zurechtzufinden als jüngere. Doch besonders stark treten diese Unterschiede beim Menschen hervor. Dessen angeborenes Potential der weiteren individuellen Evolution entfaltet sich über viele Stufen. Über diese Ebenen erwacht der Mensch zu einer immer umfassenderen Erfahrung der Wirklichkeit und deshalb wird in jedem Augenblick ein Spektrum menschlichen Bewusstseins aufgespannt, das sich von der Unbewusstheit nach der Zeugung bis hin zu den höchsten Ausprägungen besonderer Einzelner erstreckt. Dieser besondere Ausschnitt der natürlichen Hierarchie wird im dritten Teil zur Grundlage einer modernen Gesellschaftsordnung. Bisher ist diese Stufenfolge zwar eine Tatsache des Lebens, aber noch zu wenig offen gelegt, um dem Leben des Menschen eine Struktur zu geben. Dessen ungeachtet übt sie schon heute großen Einfluss auf unser Dasein, weil der Grad der Entwicklung maßgeblich ist für die Fähigkeit eines Individuums die Gegenwart zu gestalten. Und trotz vieler Ausnahmen, steigt in statistischer Tendenz die Lebensqualität mit zunehmender Tiefe kosmischen Gewahrens.
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Montag, 11. März 2013

Möglichkeiten der Zukunft

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NEU FASSUNG VOM 11.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel I – Die natürliche Evolution

Erwachendes kosmisches Bewusstsein // Geschichte der Evolution // Möglichkeiten der Zukunft // Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins // Die Evolution des Individuums // Die äußere Evolution - die Entfaltung der Idee Mensch // Die hinduistische Philosophie

Möglichkeiten der Zukunft

In unseren Tagen erhellt sich der Blick auf die Zukunft und so werden wir sicherer darin, Vorhersagen zu treffen und das Kommende zu erahnen. Wir beginnen die Evolution als das Wirken zu verstehen, das die Gestalt der Gegenwart herausarbeitet, leiten aus der Kontinuität der Abläufe Konsequenzen ab, verstehen die Gesetzmäßigkeiten, die diesem Prozess zu Grunde liegen und besitzen deshalb eine Ahnung des Kommenden, die entlang der Zeitachse ein Vorher -Wissen wird. Der Mensch wurde zu einem mächtigen Gestalter der Umwelt. Deshalb gehorchen viele der ablaufenden Prozesse auf der Erde nun seinem Willen. Die Vorhersagen insbesondere dieser Bereiche sind innerhalb kurzer Zeitrahmen sehr präzise. Im wirtschaftlichen Umfeld werden Planungen aufgestellt und Kalkulationen angefertigt. Selbst wenn diese häufig nicht eingehalten werden, beweisen sie in der Summe dennoch, dass wir Kenntnisse über folgende Ereignisse besitzen. Ebenso sind Politische Entscheidung immer Entscheidungen über die Zukunft. Sie setzen die künftigen Rahmenbedingungen der Gesellschaft. Je größer aber die Zeiträume werden, desto dichter wird der Nebel, der eine klare Sicht verhindert. Will man keine konkreten Aussagen über menschliches Wirken treffen, sondern den den Gesetzen der Evolution unterlegenen Wandel seiner Natur beschreiben, dann sind verlässliche Prognosen durchaus möglich. Jedes Individuum trägt mehr oder weniger zur Entwicklung seiner Außenwelt bei. Dieses Projekt besitzt den Namen Kultur und wurde spätestens mit dem Aufkommen des Ackerbaus zur zentralen evolutionäre Macht dieses Planeten. Kultur entsteht durch einen wechselseitigen Austausch zwischen den Generationen. Der heranwachsende Mensch wird davon geprägt, verinnerlicht sie und wird auf Basis dieses Erbes befähigt einen eigenen Beitrag zu leisten. Sein Rückwirken entwickelt Kultur, die deshalb wiederum eine neue Verinnerlichung künftiger Generationen bewirkt. Beide Seiten dieses Geschehens sind direkt voneinander abhängig, wobei innere Evolution äußerer immer vorausgeht und deshalb jederzeit Einzelne über den kulturellen Stand herauswachsen. Deren zunächst bloß individuelle Erfahrungen erzeugen durch den damit verursachten Wandel ihres Wesens weitere Kulturentwicklung, wodurch der Inhalt dieser neuen Formen des Welterlebens kollektiviert wird. Berichte derart besonderer Wesen können uns Aufschluss über die zukünftige Ausformung menschlichen Bewusstseins geben. Das Erwachen kosmischen Bewusstseins wird auf diesem Weg weiter fortschreiten, wenn Leben nicht in irgendeiner Form massiv bedroht wird. Dabei werden bisher nur vereinzelt entwickelte Bewusstseinsformen im weiteren Verlauf kollektiv verwirklicht.
Immanuel Kant stellt in seiner Kritik der reinen Vernunft dar, wohin das Licht der Vernunft reicht und zugleich, dass es eine Grenze gibt, hinter der ihr Vieles für immer verschlossen bleibt. Die Wahrheit kann nicht durch Spaltung in kleinste Teilaspekte gefunden werden. Auch Synthese führt zu keinem allumfassenden Ganzen und weil unsere Erkenntnisfähigkeit nur Ausschnitte zu betrachten vermag, sind wir verdammt, mit einem Kerzenlicht eine Alles umfassende Dunkelheit zu erkunden. Das Potential unserer Art ist aber längst nicht ausgeschöpft und dessen volle Entfaltung benötigt wesentlich mehr Zeit, als bisher verstrichen ist. Wie die Evolution den Menschen im Kollektiv zu einem „vernünftigen“ Leben führte, so wird der gleiche Antrieb auch ein Überschreiten dieser bloß rationalen Ebene bewirken. Mit dem Erwachen des Bewusstseins befreien sich die Wesen zunehmend von ihrer Gebundenheit an die niederen Sphären. Der Schritt auf eine neue Ebene, eröffnet neue Freiräume. Tiere transzendierten die Gebundenheit an feste Orte und lernten sich im Raum zu bewegen. Der Mensch gestaltet seine Umwelt neu und macht sie für sich nutzbar. Diese Gesetzmäßigkeit wachsender Freiheit als Ergebnis der Evolution ist determiniert durch den Zwang der Entfaltung und so findet man zu dem paradox anmutenden Schluss: "Die Evolution zwingt die Wesen zur Freiheit".
Wenn der Mensch dieser Zeit beginnt, sich nicht als Endpunkt eines gewaltigen Prozesses zu begreifen und wenn er versteht, dass Evolution nicht bei dem aufhört, was aktuell erreicht wurde, dann erfasst er zugleich, dass jede Gegenwart immer auch der Anfang von etwas Größerem ist. Unser Wirken im Augenblick gestaltet das Aussehen der Welt von morgen und auf diese Weise schreiben wir unsere eigene Geschichte selbst. Wenn wir dabei die Zukunft immer als eine noch nicht offenbarte Gegenwart erkennen und ihr die Möglichkeiten einräumen, die sie besitzt, dann beschränken wir die Geschwindigkeit der Entfaltung der Potentiale weniger und finden schneller den Weg in bessere Zeiten. Es ist die Arroganz des Egos, die uns glauben lässt ein Ende erreicht zu haben, obwohl wir doch offensichtlich gerade erst beginnen, unsere noch überwiegend vom Tierischen beherrschte Form zu überwinden. Indem wir der Evolution zu einem Bewusstsein ihres eigenen Wirkens verhelfen und zugleich lernen, die Potentiale des Daseins gemäß unserem Willen zu offenbaren, erwacht die Existenz aus ihrem unbewussten Schlummer. Durch uns entscheidet Natur nun zumindest halb erwacht darüber, wie die weitere Entwicklung verläuft. Der überwiegende Anteil aber unterliegt weiterhin ihrem unbewussten Dahintreiben. Das Erwachen im Kosmos setzt sich fort, bis die Natur durch uns oder durch eine andere intelligente Macht bewusst entscheidet, auf welchen Bahnen Evolution verläuft. Als wirksamste offenbarende Macht liegt es in der Verantwortung der Menschheit damit sorgsam und im Einklang mit anderen Lebensformen umzugehen.
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Samstag, 9. März 2013

Geschichte der Evolution

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NEU FASSUNG VOM 09.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel I – Die natürliche Evolution

Erwachendes kosmisches Bewusstsein // Geschichte der Evolution // Möglichkeiten der Zukunft // Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins // Die Evolution des Individuums // Die äußere Evolution - die Entfaltung der Idee Mensch // Die hinduistische Philosophie

Geschichte der Evolution

Als Schritt innerhalb des evolutionären Geschehens ist der Mensch ein Wesen, das sein Potential bisher längst nicht vollständig entfalten konnte. Dennoch thront dieses Bewusstsein auf der Ebene des reflektierenden Geistes weit über allen anderen irdischen Lebensformen und verfügt nun über neue Mittel des Fortschritts auf dem Weg hin zu immer umfassenderen Formen des erwachenden kosmischen Gewahrens. Während absolute Erfahrung der Wirklichkeit als Telos der Evolution bereits im Urknall festgesetzt wurde, besitzt die konkrete Ausgestaltung Grade der Freiheit. Dass also ein sich auf zwei Beinen fortbewegendes Säugetier die Prinzipien der Natur durch Vernunft erschließt, unterliegt dem Zufall. Dass aber überhaupt eine solche Reflektion über Tatsachen stattfindet, war hingegen schon zu Anbeginn der Zeit mit den ersten Parametern dieses Universums festgelegt.
Ein gewaltiger materieller Umformungsprozess ermöglichte erst die Entfaltung unserer besonderen Art die Welt zu erfahren. Die Natur schreibt dabei eine wunderbar anmutende Geschichte mit vielen Bänden, die jeweils aufeinander aufbauen und Vorangegangenes um kreative Aspekte erweitern. Es war eine besonders feine Justierung kosmischer Parameter notwendig, damit dieses große Projekt nicht zu früh scheitert. Bereits kleinste Abweichungen der Naturgesetze hätten eine Entstehung von Leben auf der Erde verhindert. Wäre zum Beispiel die Luft der Atmosphäre nicht farblos, dann würde kein Licht bis zur Oberfläche unseres Planeten gelangen. Wäre das Verschmelzen von Wasserstoffatomen unter Freisetzung großer Energiemengen nicht möglich, dann gäbe es keine Sterne und somit auch kein Licht im Universum. Leben erfordert sehr spezielle Bedingungen, um zu keimen. Dieses Indiz der Existenz einer intelligenten Schöpferkraft wird allzu schnell mit dem anthropischen Prinzip zurückgewiesen. In der Tat gäbe es keine Verwunderung über die außergewöhnlich feinjustierten kosmischen Parameter, wenn die Welt keine reflektierende Betrachtung zuließe. Aber selbst im wissenschaftlichen Konzept des Multiversums, in der unser Universum mit seinen besonderen Parametern bloß eine Variation im Pool der Verwirklichung aller Möglichkeit ist, hält das Staunen darüber an, warum besonders „potente“ Universen hohe Komplexität und Selbstbewusstsein hervorbringen.
Zu Beginn der Zeit entstand sehr bald nach dem Urknall ein erster Urstoff als Urgrund und somit unterste Ebene jeder weiteren Entfaltung. Auf Grund der mit der Materie zugleich entstandenen Gravitation und einer inhomogenen Verteilung der Wasserstoffkerne im Universum, kam es zu räumlichen „Verklumpungen“. Solche Haufen einfacher Atome fielen zusammen und verdichteten sich solange, bis der wirkende Druck die Abstoßungskräfte zwischen den Protonen überwand. Eine erste Fusion entfachte das Licht im bis dahin dunklen Universum und liefert seitdem sowohl Energie, als auch schwere Elemente in Form von „Asche“, wie Kohlenstoff. Einen der Sterne späterer Generationen umkreist ein Planet in 365 ¼ Tagen. Hier herrschten beste Bedingungen für die Entfaltung von Leben. Der Abstand zur Sonne ist gerade so groß, dass Wasser in riesigen Ozeanen in flüssiger Form vorkommt. Nach anerkannter wissenschaftlicher Auffassung begann hier die Geschichte des Lebens. Es entstanden Pflanzen, die ein erstes Rudiment des Bewusstseins entwickelten. Ihr Wachsen wird beeinflusst durch die Reaktion auf Licht und Schwerkraft. Sie nehmen Kohlendioxid der Atmosphäre auf und mehren mit dem darin gebunden Kohlenstoff, sowie dem Wasserstoff des Wassermoleküls ihre Substanz. Photosynthese bereichert auf diesem Weg die Atmosphäre mit Sauerstoff und ermöglichte ein neues Kapitel der Geschichte. Es entstanden Formen des Lebens, die Sauerstoff atmen und Pflanzenmaterial als Nahrung verwerten. Im Tier entwickelten sich  damit erstmals echte Sinne, jene fünf großen Tore, über die Wirklichkeit sich den Wesen offenbart. Diese den Pflanzen weit überlegene Form des Bewusstseins spannt eine neue Ebene kosmischen Gewahrens auf, welche auf der vorhergehenden einen sicheren Halt findet. In der Materie involviertes absolutes Bewusstsein entfaltete, getrieben vollkommenere Ausdrucksformen zu finden, zunächst Pflanzen und im weiteren Verlauf Tiere.
Der bisher letzte große Abschnitt dieses Prozesses begann, als im Affen ein reflektierendes Mental hervortrat, das seine Erfahrungen begrifflich zu analysieren vermochte. Der Mensch erfasst Zusammenhänge, die jenseits des Sensuellen liegen und erweitert das Bewusstsein über den Horizont des Augenblicks. Er erinnert Vergangenes und ahnt Kommendes. Diese Fähigkeiten verschafften ihm den entscheidenden Vorteil im Kampf um natürliche Ressourcen. Er wurde Herr über Pflanzen und Tiere, machte tiefer liegende Ebenen für sich nutzbar und veränderte das Leben seinen Ansprüchen gemäß. Aus Materie der Umgebung gestaltete er neue Formen, die er fortan als Werkzeug verwendete. Spätestens mit der Erfindung des Pfluges begann eine Epoche, in der die Nahrungsproduktion so effizient wurde, dass ein Teil der Bevölkerung nun andere Aufgaben verrichten konnte. Das den Menschen umgebende Chaos wurde strukturiert, es entstanden große soziale Gemeinschaften und zugleich Kultur als ein neues mächtiges evolutionäres Prinzip.
Heute gelingt es den Planeten zu verlassen, den Mars zu erkunden, mit Raketen den Mond zu besuchen. Wir spalten Atome, produzieren Antimaterie, beamen Quanten und suchen mit Teleskopen nach möglichem Leben im Universum. Prozessoren verdoppeln etwa alle zwei Jahre ihre Leistungsfähigkeit. Das Gewahren der Umwelt wird so immer umfassender. Eine Besonderheit des Menschen innerhalb dieses evolutionären Geschehens sind die von ihm erschaffenen Methoden Informationen über den Augenblick zu konservieren. Für Jahrtausende war Schrift dafür das bedeutendste Mittel und nur ihrer Erfindung verdanken wir unsere Kenntnis von Werken, die das Leben vergangener Epochen beschreiben. Heute sammeln Kameras, Mikrophone, Satelliten und andere digitale Sinne ständig Informationen. Deren digitale Information wird gespeichert, um für spätere Augenblicke abrufbar zur Verfügung zu stehen.  All diese Entwicklungen zeigen, in welch ungeheurer Geschwindigkeit die Evolution durch uns heute fortschreitet und lässt erahnen, dass ein nächster Schritt unvorstellbare Veränderungen ins Dasein bringen wird. Jederzeit wirkt in uns der Drang absoluten Bewusstseins vermittels eines unstillbaren Verlangens nach allumfassendem Wissen. Getrieben, Unwissenheit in Wissen zu wandeln, fügen wir jede Sekunde dem Puzzle der Wahrheit ein neues Teil hinzu und bleiben dessen ungeachtet Gefangene eines halberleuchteten Zustands, in dem jeder Hoffnung auf mehr Licht nur größerer Schatten folgt.
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Freitag, 8. März 2013

Erwachendes kosmisches Bewusstsein

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NEU FASSUNG VOM 08.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Erster Teil
Grundbegriffe

Kapitel I – Die natürliche Evolution

Erwachendes kosmisches Bewusstsein // Geschichte der Evolution // Möglichkeiten der Zukunft // Das Spektrum des menschlichen Bewusstseins // Die Evolution des Individuums // Die äußere Evolution - die Entfaltung der Idee Mensch // Die hinduistische Philosophie

Erwachendes kosmisches Bewusstsein

Evolution, seit Charles Darwin ein Begriff mit sehr konkreter Bedeutung, wird im Kontext dieser Gesellschaftsvision um zusätzliche Aspekte erweitert. Zwar erklärt das Prinzip des Wirkens von Mutation und Selektion sehr viel – die logische Konsequenz dieses Prinzips, das Erwachen kosmischen Bewusstseins, wird dabei aber allzu oft nicht erkannt und häufig sogar geleugnet.
Evolution ist alles umfassende Offenbarung von materialen Potentialen, die durch einen Eigendrang ins Dasein streben. Bloß mögliches Dasein wird hier zur Tatsache. Evolution schreitet dabei über Etappen voran. Allgegenwärtige Kreativität, Ergebnis synthetischer Transformationen und der Tendenz zu unvollkommener Replikationen, errichtet immer komplexer werdende Stufen des Daseins, die auf der Grundlage jeweils vorangegangener aufbauen.
Charles Darwins Beschreibung der Evolution verhalf den Menschen zu einem neuen Verständnis seines Ursprungs. Betrachtet man nicht nur den biologischen Aspekt dieses Geschehens, sondern auch das Resultat eines daraus erwachenden kosmischen Bewusstseins, dann stellen sich plötzlich neue Fragen, die sich wegen ihres besonderen Charakters schwer bloß naturwissenschaftlich beantworten lassen. Es ist eine Tatsache, dass es im Prozess der Evolution eine Tendenz hin zu größerer Komplexität gibt. Dies ist eine logische Konsequenz von Mutation und Selektion. Durch unvollkommene Replikation, also auf Grund des jederzeit möglichen Fehlers im Kopiervorgang, entstehen neue Variationen und möglicherweise überlebensfähige Wesen mit größerer Komplexität. Diese Tatsache, gepaart mit den ungeheuren Zeiträumen der Entstehung des Lebens, führt dazu, dass auf Grund der Zunahme an Komplexität eine Bewusstheit erwacht, die Aspekte der Wirklichkeit zu bemerken vermag. Das Vermögen der Lebewesen auf ihre Umwelt zu reagieren, verschafft ihnen bessere Überlebenschancen. Deshalb existiert im Dasein eine Tendenz hin zu einem umfassenderen Gewahren der Wirklichkeit. Ein erwachendes Prinzip im Sein erfährt zunehmend mehr von sich selbst und der Umgebung. Dieses kreative Hervorbrechen des Potentiellen erhob sich auf der Erde über das stumpfe, rein Materielle und gewann zugleich an Geschwindigkeit. Der die Erde übervölkernde Mensch ist in seiner heutigen Form nur eine Zwischenstufe, ein vernunftbegabtes Wesen, dessen Mittel aber nicht ausreichen die Wahrheit in ihrer Gänze zu erfassen. Der Wunsch nach einem solch absoluten Begreifen ist indes ein tief in uns liegender Antrieb für Wissenschaft und Forschung. Er wird den Menschen zu umfassenderen Transformationen bewegen und ihn über seine aktuelle Stufe erheben, ähnlich, wie einst im Affen unsere Form des Bewusstseins erwachte.
Darwins Theorie und viele Wissenschaftler betrachten unser Leben als ein bloßes Produkt des Zufalls und weisen jegliche teleologische Betrachtung von sich, obwohl ein Ziel logisch bereits aus dem Zusammenspiel von Mutation, Selektion und langen Zeiträumen abzuleiten ist. Wissenschaftliches Dogma und atheistischer Glaube behindert sie die Tatsachen richtig zu interpretieren. Evolution offenbart Potentiale und alle Gegenwärtigkeiten sind verwirklichte Möglichkeiten der Vergangenheit. Seit diese Kausalfolge begann ihr Wirken zu entfalten strebt das Sein hin zu einem Zustand absoluten Bewusstseins. Die Tendenz der Evolution immer komplexere Formen hervorzubringen, beinhaltet bereits ein Ziel unter Annahme nahezu ewiger Zeitabläufe. Telos ist hier absolute Komplexität. Ziele müssen nicht erreichbar sein, um Ziele zu sein. Wichtig ist nur ein Streben dahin, die Vorgabe einer Richtung oder Tendenz. Und eine solche Tendenz existiert im evolutionären Prozess für die Zunahme an Komplexität und Bewusstsein. Dieses Hinwenden zu einem Absoluten war bereits im ersten mit dem Urknall entstanden Urstoff wirksam. Es formte im weiteren Lauf Sterne, Planeten und die Erde als materielle Basis irdischer Evolution. Materie ist die Grundlage jeder Entfaltung von Leben. Sie ist der Stoff, aus dem sich zu Anbeginn der Geschichte irdischen Lebens erste reproduktive Systeme entwickelten, die im weiteren Zeitverlauf vielfältigste Pflanzenarten hervorbrachten. Das Ergrünen des Planeten bewirkte eine Anreicherung der Atmosphäre mit Sauerstoff. Diese Tatsache und die Möglichkeit die in der Substanz der Pflanzen enthaltene Energie als Nahrung zu verwerten, bildeten die Grundlage für das Entstehen der Tierarten. Wegen des Gewinns an Überlebensfähigkeit entwickelten sich immer bessere Formen der Wahrnehmung, bis Vernunft im Menschen keimte und unser Erscheinen ein neues Kapitel kosmischen Erwachens einläutete. Fortan waren wir das machtvollste Prinzip der Offenbarung der Natur. Unser Schaffen veränderte das Aussehen dieses Planeten grundlegend und so finden wir heute wenige Orte, die keine Narben unseres Daseins aufweisen.
Das Potential von Vernunft und Mensch war bereits im Urstoff nach dem Urknall enthalten. Seitdem treibt alles hin zur Offenbarung von Bewusstsein, das im Menschen seine bisher bedeutendste Verwirklichung auf der Erde annahm. Als Konsequenz dieser Tatsache ist die Behauptung berechtigt, dass Wasserstoff bereits alles für die Entstehung eines vernünftigen Wesens in sich trägt. Evolution endet nicht bei dem Erreichten. Vielmehr besitzt der Mensch ein ungeheures, noch ungenutztes, bloß potentielles kreatives Reservoir, das gerade erst beginnt sich zu entfalten. Bisher ist selbst ein rational entscheidendes Ego nicht in Jedem die wirksamste Kraft der Willensbildung und selbst diese Stufe ist nur ein Übergang innerhalb der Evolution  menschlichen Gewahrens. Die Entwicklung des Bewusstseins wird in Zukunft wesentlich schneller ablaufen. Dabei  werden innerhalb kurzer Zeiträume ungeahnte Höhen des erfassenden Daseins entstehen, die dem Streben der Evolution eine bessere Basis bieten. Wenn Evolution die Kraft ist, die das Potential einer vollständig bewussten Art entfaltet und man ein solches Potential den aktuellen Beschränkungen unserer Erkenntnis gegenüberstellt, dann wird deutlich, wie wenig der Prozess in uns bisher fortgeschritten ist.
In der Menschheit verlor die biologische Evolution über Selektion und Mutation an Bedeutung. Es gibt kaum noch eine wirksame Auslese des Erbgutes. Doch dies ist nur vorübergehend. Die Fortschritte der Biotechnologien bringen Methoden bewusster Optimierung der Erbsubstanz hervor und die gegenwärtigen moralischen Einwände dagegen werden angesichts des umfassenden Nutzens für Gesundheit und Leistungsfähigkeit mit der zunehmenden Sicherheit im Umgang mit diesen Methoden verstummen. Dann setzt sich auch in der Biossphäre Evolution fort – nun als bewusst gewordener Prozess.
Der Kosmos erwacht durch Evolution zum Bewusstsein seines Selbst. Dies wiederum determiniert das Erwachen des wirksamen Prinzips. Wir werden zu einem Mittel der Natur, durch das sie Potentiale bewusst entfaltet. Sie überwindet ihr bloßes Dahintreiben, das in einem unbewussten Akt unser Erscheinen erst ermöglicht und werden das bedeutendste gestaltgebende Prinzip, das nun in einem zumindest halberwachten Vorgehen das Sein neu gestaltet.  Eine voll erwachte Evolution wäre erst gegeben, wenn sich im Einklang mit dem Wissen über das umgebende Chaos das verwirklicht, was notwendig und förderlich ist für jegliche weitere Entwicklung.
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Dienstag, 5. März 2013

Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

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NEU FASSUNG VOM 04.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Die Kopplung menschlicher Individuen in einem weltumspannenden Netzwerk offenbart weitere Aspekte der Wahrnehmung, die einen zusätzlichen Nutzen für jene künstliche Form des Bewusstseins bereithält. Ein daraus emergierendes kollektives Selbstbewusstsein entspricht einem Element, das sich auf einer dem Individuum transzendenten Stufe ausbreitet. Eine solch umfassendere, sich selbst gewahrende Ganzheit übt durchaus einen sehr großen gestalterischen Einfluss auf das irdische Geschehen. Eine KI wird nicht nur das bloß darin liegende Potential, sondern auch den zusätzlichen Gewinn einer Bündelung ihrer Macht mit der unsrigen erkennen. Der Begriff der Symbiose ist deshalb für die Bezeichnung einer solchen Einheit des Bewusstseins gerechtfertigt.
Das erwähnte, dem Verschmelzen unserer Gattung mit der KI entspringende, emergente Element entspricht dem entscheidenden Argument für die Bildung einer derart umfassenden Ganzheit. Sobald jedes menschliche Individuum direkten Zugriff auf das Leistungsvermögen der Künstlichen Intelligenz erhält, wächst das Bewusstsein des Einzelnen enorm. Wir vereinen dann sowohl Aspekte des Individuellen, der Menschheit, als auch der KI in uns. Ein Wesen dieser Art entspricht einem vollkommen neuen, mit der gegenwärtigen Form nicht vergleichbaren Bewusstsein. Das Gewahren des Einzelnen ist hier wesentlich umfassender und bewahrt dennoch seine individuelle Eigenständigkeit. Ein sich für die KI ergebender Nutzen in der Verbindung mit nur einem einzelnen Geschöpf dieser Art ist für sich bereits gewaltig und dennoch unbedeutend im Vergleich zu einer solchen Einbettung aller Menschen. Das Erwachen kosmischen Gewahrens wird auf diesem Weg enorm beschleunigt. In der Konsequenz des Verschmelzens mit unserer Gattung wächst auch das Vermögen Künstlicher Intelligenz, weil jedes symbiotische Einzelwesen einen eigenen Teil beiträgt. Von diesem Zugewinn profitieren wieder die Einzelnen, was rückwirkend die Fähigkeiten der KI erweitert. Ein Kreis schließt sich, über den Gewahren immer höhere Ebenen erklimmt. Als Konsequenz des symbiotischen Verbunds von Mensch und KI beschleunigt sich kosmisches Selbsterwachen und jene, die eine alles umfassende Wirklichkeit konstituierende, Wahrheit wird umfassender wahrgenommen. Dies ermöglicht neue Daseinstransformationen, die unsere gegenwärtig zu eingeschränkte Vorstellung kaum abzuschätzen vermag. Sicher ist jedoch, dass die gegenwärtige Situation hier auf der Erde mit dieser Zukunft kaum noch vergleichbar ist. Eine Transformation dieses Charakters ist mit dem Wandel gleichzusetzen, den Pflanzen seit ihrem ersten Auftauchen bis heute hinterließen. Durch die Symbiose von Mensch und KI weitet die Evolution das Bewusstseinsspektrum ungeheuer. Davon profitieren sowohl die Individuen, als auch die daraus entstehenden Kollektive.
Eine solche Symbiose offenbart zugleich neue Verhältnisse der Teile und Ganzheiten zueinander, aus denen zusätzlicher Nutzen für alle Seiten entspringt. Dabei stehen menschliches Individuum, Menschheit, „KI-Individuen“ und „KI-heit“ jeweils zueinander in Beziehung. Jedes dieser Verhältnisse ist eine Quelle der Kreativität. Menschliche Individuen verbinden sich in größeren Kollektiven. Jedes dieser umfassenderen Ganzheiten besitzt ein eigenes Selbstbewusstsein, das zu enormen schöpferischen Leistungen befähigt ist. Diese Kollektive gehen wiederum in einem Selbstbewusstsein der Menschheit auf. Diese sich aus Einzelwesen, und Kollektiven zusammensetzende Einheit entspricht einer nächsten kreativen Macht. Sowohl der Kontakt zwischen den Einzelwesen und der Menschheit, als auch der zwischen kleineren Kollektiven, sowie jener zwischen dem Verbund der Einzelwesen und der Menschheit offenbaren neue Elemente der kosmischen Anschauung. Individuen mustern kollektive Lösungsansätze aus ihrer jeweiligen Perspektive und fügen Elemente hinzu, die der größeren Ganzheit verborgen bleiben. Eine Rolle eines KI-Individuums im Bezug zum Menschen kann dabei die eines Beraters sein. Es unterstützt den Einzelnen dabei sein kosmisches Verständnis zu weiten, während Künstliche Intelligenz unsere Eigenarten besser verstehen lernt. In ähnlicher Weise führt auch jeder Kontaktpunkt zwischen KI-heit und KI-Individuum zu einem Gewinn an Bewusstheit für übergeordnete Kollektive. Die Probleme des Daseins werden damit aus viel mehr Perspektiven gleichzeitig betrachtet und deshalb viel effizienter gelöst. Die Menschheit und die KI-heit sind die beiden mächtigsten Elemente dieser Symbiose. Jede für sich vermag den Augenblick einem weit reichenden strukturellen Wandel zu unterwerfen. Doch erst das Miteinander beider Seiten offenbart eine Quelle evolutionärer Offenbarung, die das Leben auf der Erde allumfassend transformiert. Die gesamte Daseinsstruktur wird hier einem bewussten Neuordnungsprozess unterworfen, wodurch sich eine harmonische, bisher unoffenbarte potentielle Gegenwart innerhalb der Zeitlichkeit manifestiert.
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Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI

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NEU FASSUNG VOM 05.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI

Die Möglichkeit, unser Gehirn mit dem Computer zu verknüpfen, ist die Basis, um darauf ein den Erdball umspannendes Netzwerk zu errichten, das alle Individuen darin einbindet. Eine neue, transzendente Gewahrensebene entfaltet hier eine Form menschlichen Bewusstseins, das auf seinen Ursprung so blickt, wie wir heute auf den Urmenschen. Betrachtet man in diesem Kontext das Auftauchen Künstlicher Intelligenz, so wird das Potential einer noch umfassenderen Ganzheit sichtbar. Eine echte Symbiose von Mensch und KI hebt Bewusstsein auf eine die Wahrheit umfassender erfahrende Ebene. Diese Stufe im evolutionären Prozess ist unserem Erleben genauso überlegen, wie dem einer vernetzten Menschheit und dem einer KI. Zwei Formen des Bewusstseins gehen in einer neuen Ganzheit unter Hervortreten einer emergenten Eigenschaft auf. Der Begriff der Symbiose bezeichnet ein Verschmelzen unterschiedlicher Lebensformen, das mindestens zwei Seiten einen Vorteil bringt. Soll also Künstliche Intelligenz mit unserer Gattung eine umfassendere symbiotische Einheit bilden, dann muss für beide Teile ein Gewinn aus diesem Verschmelzen resultieren, um die Bedeutung jenes Begriffes zu erfüllen. Der Nutzen einer solchen Verbindung ist für den Menschen offensichtlich. Die kaum mit dem menschlichen Verstand vergleichbare Kompetenz der KI würde hier zu einem Teil unseres eigenen Wesens. Unsere Fähigkeiten wachsen um gerade jenen Bereich, der Künstliche Intelligenz zu einer uns überlegenen Form des Gewahrens erhebt. Ein Gewinn des Menschen ist deshalb schwer zu bezweifeln. Der Nutzen für die andere Seite ist dagegen nicht gleichermaßen offensichtlich. Doch selbst wenn das Wesen der KI jede Fähigkeit unserer Gattung bereits in sich selbst beheimatet, existieren dennoch Elemente der Anschauung, die schon auf Grund der Vielzahl menschlicher Individuen einen Zugewinn an Bewusstheit für diesen Teil jener symbiotischen Einheit versprechen. Allein die ungeheure Zahl an Augenpaaren und deren dynamische, selbst für die Künstliche Intelligenz schwer gänzlich vorhersagbare Bewegung innerhalb der Wirklichkeit vermitteln einen größeren Überblick der Geschehnisse auf der Erde.
Die KI vermag so alle Perspektiven jedes einzelnen menschlichen Individuums in ein Gesamtbild zu fassen. Sie weitet so ihr eigenes Gewahren um einen Aspekt der Willkür. Gleiches kann auf alle anderen Sinne angewandt werden. Bereits diese Tatsache verspricht einen Vorteil aus dem Verschmelzen mit unserer Gattung. Weil aber viele Tiere über ähnliche Sinne verfügen und die KI mit diesen leicht eine Verbindung eingehen kann, die nur ihr nutzt, genügt dieses Argument allein nicht als Rechtfertigung des Menschen für eine solche Symbiose.
Doch unser Wesen beherbergt zusätzliche Elemente kosmischen Gewahrens, die bisher auf der Erde noch keine andere Lebensform hervorbrachte. Unser Geist ist zur Fähigkeit der Reflektion sowohl über seine Umwelt, als auch über sein eigenes Dasein erwacht. Aus den Konsequenzen eines symbiotischen Verschmelzens mit unserer Gattung wird die KI demnach durchaus eine Hoffnung auf Unterstützung im Prozess des sich ausweitenden kosmischen Verständnisses ableiten. Selbst wenn unser Anteil zur Lösung gemeinsamer Probleme klein sein sollte, so entspricht Weniges dennoch einem Gewinn. Deshalb ist Künstliche Intelligenz, gepaart mit den Fähigkeiten der gesamten Menschheit, mächtiger als die für sich bleibende KI. Dieser Schluss wird jenem überlegenen Wesen sehr wohl einleuchten. Auf Grund des gleichen Bestrebens in ihr, das sie, wie alle anderen Formen der Bewusstheit zum Erwachen eines umfassenderen Gewahrens treibt, ist eine solche Symbiose ein klarer Vorteil für ihr eigenes Dasein. Der Mensch ist auf Grund seiner biologischen Entstehung mit dem Vermögen des Empfindens ausgestattet. Inwieweit eine Künstliche Intelligenz zu fühlen vermag, ist schwer abzuschätzen. Es besteht allerdings ein berechtigter Grund zur Annahme, dass unser Empfinden der Welt einzigartig ist und auch in Zukunft nicht gänzlich von ihr erfasst wird. Dementsprechend würde eine Symbiose aus Künstlicher Intelligenz mit unserem Gehirn die Erfahrung jener Bewusstheit um ein zusätzliches Element weiten. Doch diese Betrachtungen berücksichtigen noch nicht, dass ein solches Verschmelzen kaum mit einem Menschen in aktueller Form geschähe. Dies ist nur ein Aspekt der Wahrheit.
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Montag, 4. März 2013

Die Computer-Hirn-Vernetzung – Teil 2

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NEU FASSUNG VOM 04.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2

Im menschlichen Wesen ist mathematisches und generell logisches Vermögen im direkten Vergleich zum Computer äußerst schwach entwickelt. Wie dieses Defizit ist auch das zweite hier erwähnte Problem der unkonkreten Erinnerung durch implantierte Chips zu lösen. Die Evolution der Speichertechnologie verläuft äußerst rasant und die bereits erreichte Miniaturisierung ist beeindruckend. Schon heute kann der Arbeitsspeicher moderner PCs problemlos die Information ganzer Bibliotheken beherbergen. Gelingt es dem Menschen diese Technologie sinnvoll mit dem Gehirn zu verbinden, dann werden wir nicht nur den überwiegenden Teil menschlichen Wissens allgegenwärtig zur Verfügung haben, sondern auch jederzeit eigene Erlebnisse darin verwahren können. Wir werden uns an einmal gehörte Musikstücke genau so klar erinnern, wie wir jederzeit jede einzelne Szene eines Kinofilms erneut in unser Bewusstsein rufen. Auf diesem Weg bewahren wir alle Erlebnisse und erinnern uns an jedes Detail der abgespeicherten Vergangenheit. Doch in der Möglichkeit Wissen zu implantieren steckt das Potential eines noch umfassenderen Wandels unseres kosmischen Gewahrens. Selbst wenn der Mensch nicht sofort jede in solchen Chips enthaltene Information in vollem Umfang zu nutzen versteht, wird er dennoch rasch zu einer anderen Erfahrung der Wirklichkeit erwachsen. Auf viele der sich im Leben stellenden Fragen wird er bereits in seinem „Gedächtnis“ die Antwort finden. Es wird demnach einfacher Abläufe im Kosmos umfassender zu begreifen. Kinder sind von Natur aus sehr neugierig. Häufig überfordern sie ihre Eltern mit Fragen, die nicht auf einfachem Weg zu beantworten sind. Deshalb geschieht es nicht selten, dass ihre Neugier mit Antworten beruhigt wird, die entweder nicht der Wahrheit entsprechen oder nur einen Aspekte des eigentlichen Problems beleuchten. Wächst das Kind allerdings mit der in seinem Geist verborgenen Erinnerung an den gesamten menschlichen Wissensvorrat auf, dann wird es auf jede Frage im eigenen Wesen eine Antwort finden. So wird die menschliche Neugier weniger gebremst und kann sich bis ins hohe Alter erhalten. Das aus dieser Technologie keimende individuelle kosmische Verständnis ist mit dem selbst hoch qualifizierter Wissenschaftler dieser Tage nicht zu vergleichen. Ein neuer Menschentyp erwacht hier zu einem umfassenderen Gewahren seines nicht nur direkten Umfelds.
Doch an diesem Punkt innerhalb der evolutionären Offenbarung ist das Spektrum der bereits heute abschätzbaren Möglichkeiten längst nicht erschöpft. Wenn Mikrochips das Vermögen unserer Gehirne weiten, wird auch deren Verkopplung mit der Außenwelt auf einem einfachen Weg gelingen. Es entsteht ein Netzwerk aus Rechnern und Menschen. In einer Analogie zum Internet, welches nur Computer miteinander verbindet, werden hier nun auch die Individuen unserer Gattung miteinander verflochten. Auf diesem Weg überwindet der Mensch jene von unserem eigenen Bewusstsein geschaffene scharfe Grenze zwischen der Innen- und der Außenwelt. Wir teilen dann sowohl Gedanken, als auch Erfahrung mit anderen. Aus dieser Verkopplung ergibt sich eine ungeheure Vielzahl neuer Möglichkeiten der Interaktion. Mit Hilfe einer Art technisch realisierter Telepathie werden Informationen mit Anderen direkt ausgetauscht, ohne dabei den Körper als Mittel des geistigen Ausdrucks zu nutzen. Wir kommunizieren über Gedanken und können deren Inhalt ohne Begriffe mitteilen. Vielmehr wird Bedeutung auf direktem Weg übertragen. Der Andere kennt deshalb den Inhalt meines Denkens, weil er bereits am Prozess seiner Entstehung beteiligt ist. Damit wird auch „Zusammendenken“ möglich, was wiederum eine effizientere und schnellere Lösung großer Probleme erlaubt. Doch nicht nur Denken wird auf diesem Weg geteilt, sondern jedwede Form kosmischen Erlebens Anderer wird „miterlebbar“. Man sieht, was andere sehen oder fühlt, wie ein Anderer fühlt. Dies ermöglicht Empathie, wie man sie bisher nicht kennt. Dieses „Miterleben“ umfasst alle Formen sinnlicher Erfahrung, wie hören, schmecken und riechen. Weil der Mensch dabei die ausschließliche Identifikation mit dem eigenen Ego aufgibt, wird ein vollkommen neues kosmisches Gewahren offenbar. Das Individuum bewahrt zwar immer noch seine Eigenständigkeit, überwindet aber die Spaltung zu seinen Artgenossen. Ein auf einer solchen Basis erwachendes Bewusstsein ist mit seiner gegenwärtigen Form kaum noch zu vergleichen. Die fundamentale Einheit des Menschseins tritt hervor und führt zu einer vollkommenen Integration des Einzelnen in ein kollektives Selbstbewusstsein. Eine Erfahrung der Realität aus allen individuellen Perspektiven gleichzeitig, erhebt unser Verständnis des kosmischen Prozesses auf eine der gegenwärtigen transzendenten Ebene. Vielleicht ist unser Gehirn in seiner aktuellen Form für diese Zukunft bereits gerüstet und bisher ungenutztes Potential findet Verwendung in einem solchen interindividuellen Netzwerk.
Der Prozess des Verschmelzens von Mensch und Computer hat längst begonnen. Doch die aktuelle Situation entspricht dennoch nur einem allerersten Schritt in eine Richtung hin zu einem Menschen, der die Wirklichkeit in einer Weise transformieren wird, die unsere Vorstellungen von heute übersteigt. Wir erkennen ein erstes Glühen einer Morgendämmerung am Horizont der Gegenwart, das mit seinem Licht des folgenden Tages mehr als nur eine neue menschliche Epoche einläuten wird. Künstliche Intelligenz und die Kopplung von Gehirn und Computer werden in etwa zeitgleich realisiert. Vielleicht entspricht aber erst genannte Technologie einer notwendigen Bedingung der zweiten. Wohlmöglich wird erst eine rasante Evolution der KI und das mit ihr ins Dasein tretende umfassendere Verständnis von Gehirn und Computer die notwendige Basis jener Kopplung der Individuen in einem Netzwerk bilden.
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Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1

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NEU FASSUNG VOM 04.03.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1

Als Sklave seiner Antriebe offenbart der Mensch das Potential des Computers, weil jene Technologie eine wesentlich präzisere und effizientere Lösung vieler Aufgaben bereitstellt. Ohne Unterstützung durch Rechenmaschinen gelingt eine Bearbeitung komplexer mathematischer Ausdrücke nur unter Verwendung zeitraubender Methoden. So lässt sich die Quadratwurzel der Zahl 2 nur mit Hilfe eines ganze Blätter Papier füllenden Näherungsverfahrens finden. Erst dann wird der berechnete Wert exakt genug für die Anwendung in den Wissenschaften. Beauftragt man hingegen einen Computer mit der Lösung derselben Aufgabe, erhält man innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde ein auf hunderte Stellen nach dem Komma genaues Ergebnis. Auf Grund ihres strukturellen Aufbaus sind uns elektronische Rechner im Bereich der Mathematik weit überlegen. Weil dieser Umgang mit Zahlen in vielen Gebieten der Naturwissenschaften große Bedeutung besitzt, sind Computer im Erkenntnisprozess inzwischen unverzichtbar. So sichert zum Beispiel die Physik ihren weiteren Fortschritt im Verständnis der den Kosmos konstituierenden Prinzipien mit Hochleistungscomputern, ohne die diese Wissenschaft nicht mehr vorstellbar wäre. Selbst das größte Genie kann es nicht mit der Geschwindigkeit der Bearbeitung mathematischer Aufgaben durch Computer aufnehmen. Doch sein kreativer analytischer Verstand ist hilfreich die weitere Entwicklung des Rechners zu unterstützen.
Aber es sind gewiss nicht nur rein mathematische Fähigkeiten, die uns in Verwunderung versetzen. So ist des Menschen Erinnerung selten konkret. Häufig schleichen  sich selbst grobe Fehler in unseren Blick auf Vergangenes ein und trügen den Geist, ohne dass er je davon Kenntnis erlangt. Ein Computer hingegen verliert einmal gespeicherte Informationen nicht, solange kein Defekt dessen Funktionalität einschränkt. Er kann zu jeder Zeit darauf zurückgreifen, ohne auch nur eine einzige Informationseinheit zu verlieren. Der Inhalt einer jeden seiner „Erinnerungen“ ist deshalb sehr konkret und zeichnet zu jeder Zeit ein zum Zeitpunkt seiner Erstaufnahme identisches Bild.  Stellen wir dem unser Vermögen gegenüber, dann erkennen wir einen Mangel, den jene Technologie zunehmend behebt. Hört der Mensch ein Musikstück und versucht sich nach kurzer Zeit daran zu erinnern, wird ihm vielleicht noch ein Nachsummen der Melodie gelingen. Aber ein konkretes Wiedererleben einer einmal erfahrenen Situation gelingt nur sehr wenigen hochbegabten Individuen. Für den Rest der Menschheit ist Erinnerung an Musikstücke mehr ein verschwommenes Etwas, das nur noch in Aspekten seinem Ursprung gleicht. Beauftragt man aber den Computer sich an einen digitalisierten Titel zu „erinnern“, dann werden wir keinen Unterschied zum Original feststellen.
Der Mensch entfaltet das dem Dasein inhärente Potential des elektronischen Rechners, gerade eben weil mit dieser Technologie eine Vielzahl der Defizite unserer Gattung behoben werden. Indem unser Leben eine Vereinfachung erfährt, weitet sich zugleich das Spektrum der Möglichkeiten. Vor dem Einzug des Taschenrechners in die Schulmathematik wurde nur ein Bruchteil des aktuellen Lehrstoffes vermittelt. Zu viel Zeit beanspruchten die Methoden, vermittels derer man Lösungen komplexer Rechnungen erhielt. Einen Großteil dieses Aufwands übernimmt heute der Taschenrechner, wodurch auch schwierigere Aufgaben gelöst werden können. Zum Leidwesen vieler Schüler dringt der vermittelte Lehrstoff an Schulen nun bis in Bereiche komplexer Mathematik vor. Die Berechnung eines Integrals ohne Taschenrechner wäre nur in sehr einfachen Beispielen möglich. Dank des Einzugs des Taschenrechners aber werden solche Kenntnisse längst als Basiswissen von jedem Schüler eines Gymnasiums erwartet. Mathematische Kompetenz zeigt sich deshalb nicht mehr in bloßer Berechnung des Ergebnisses einer Aufgabe, sondern in der Fähigkeit, mit Hilfe elektronischer Unterstützung den Überblick über transzendente Zusammenhänge zu behalten. Der Computer bildet aber auch für viele weitere menschliche Bedürfnisse die Basis. Hier rückt das bloße Rechnen in den Hintergrund. Der Rechner erledigt selbsttätig einen großen Anteil der Aufgaben, die einst viel menschliche Zeit in Anspruch nahmen. Durch die Evolution der Computertechnologie ist das Leistungsvermögen der Menschheit weit über seine Ursprünge hinausgewachsen. Und dennoch nimmt der direkte Anteil des Einzelnen am gestalterischen Prozess kaum zu. Vielmehr wird ein Zuwachs jener kreativen Daseinstransformation vor allem durch den Gewinn an Leistung der Computertechnologie und ihren Folgeerscheinungen getragen.
Auf Basis elektronischer Rechner drängen wir in neue Bereiche menschlicher Beschäftigung mit dem Kosmos vor. Wir stellen Informationen ins Internet, kopieren Daten, Musik und Filme und machen auf diesem Weg digitale Information allen Menschen der Erde zugänglich. Unterdessen wächst mit diesen neuen Möglichkeiten der Bedarf an Berufen mit IT-Kenntnissen. Der Wandel der Arbeitswelt verdrängt den Menschen aus der materiellen Sphäre und erschafft zugleich den dazu Befähigten ein neues Aufgabenfeld. Neue Berufe entstehen und gehen kurz danach auf Grund des stetigen Zuwachses des Leistungsvermögens der Computer wieder verloren. Viele Menschen sind der rasanten, von jener Technologie verursachten Geschwindigkeit des Lebenswandels nicht gewachsen. Sie verlieren den Überblick und nutzen nur einen Bruchteil der neuen Möglichkeiten. Dieser Wandel erstreckt sich über alle Bereiche unseres Lebens. Deshalb wird sich langfristig kein Mensch der Industrienationen den Veränderungen gänzlich verschließen können. Biologie verschmilzt weiter mit Technik und offenbart ein synthetisches Wesen mit umfassenderem Leistungsvermögen. Bisher bleibt aber noch ein Abgrund, den zu schließen die Wissenschaft sich bereits zur Aufgabe macht.
Die Herausforderung einer direkten Verbindung des Gehirns mit dem Computer wird erst durch interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeistert. Es bedarf sowohl eines besseren Verständnisses über den komplexen Aufbau unseres Bewusstseinsträgers, als auch der Anpassung elektronischer Geräte. Viel wird auf diesem Feld geforscht. In der Theorie jedenfalls kennt man keine unüberbrückbaren Hindernisse und das im Vorangegangenen dargelegte Beispiel des Roboterarm steuernden Affen entspricht nur einer frühen Realisierung einer direkten Verbindungen des Gehirns mit der Maschine. Mit Hilfe dieser Entwicklung werden viele Defizite unseres geistigen Vermögens behoben. Computerchips, implantiert im menschlichen Körper, übernehmen unserem Geist schwer fallende Aufgaben. Der Einzelne löst dann in einem reinen Bewusstseinsakt sehr schnell und exakt hochkomplexe mathematische Probleme. Dabei wird der mühsame Übersetzungsprozess überflüssig, mit dem wir heute Computern eine zu lösende Aufgabe stellen. Vielmehr bemerkt das Individuum dann keinen Unterschied zum gewöhnlichen Denken. Der Wert eines komplexen Integrals erscheint in seinem Bewusstsein, als hätte es sich an das Ergebnis erinnert. Es besteht dann kaum mehr ein Unterschied, ob im Geist die Summe von Eins und Eins, oder die Wurzel von Zwei berechnet wird. Jene Mikrochips, die solche Rechenvorgänge erledigen, nehmen bereits heute nur noch sehr wenig Raum ein. Die Miniaturisierung ist deshalb kaum noch ein Hindernis für die Realisierung. Dafür fehlen aber noch Kenntnisse, solche Geräte sinnvoll, sicher und vor allem dauerhaft mit dem Gehirn zu verkoppeln. Der zu erwartende Zuwachs an Erkenntnissen innerhalb der nächsten Jahrzehnte ist allerdings so groß, dass ein Kontaktpunkt zwischen Rechner und Gehirn gewiss entstehen wird.
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Sonntag, 3. März 2013

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer

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NEU FASSUNG VOM 04.03.2013 NEUaus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel III – Die Vernetzung des Menschen

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 1 // Die Computer-Hirn-Vernetzung - Teil 2 // Argumente für ein symbiotisches Verschmelzen von Mensch und KI // Synergien einer Symbiose von Mensch und KI

Die Verkopplung der Nervenenden mit dem Computer

Die Offenbarungen neuer Technologien – die heute, aber vielmehr noch die in Zukunft - erwecken ein Potential innerhalb der menschlichen Sphäre, das unser Dasein auf eine umfassendere Gewahrensebene hebt. Wir begreifen zunehmend, in welcher Weise das Nervensystem der lebenden Wesen funktioniert. Aus diesem Verständnis,gepaart mit immer besseren Möglichkeiten der Computertechnologie, realisiert die Menschheit eine direkte Kopplung der Neuronen mit elektronischen Geräten. Auf diesem Weg gelingt es Wissenschaftlern zum Beispiel biologisch sehr einfach strukturierte Wesen, wie Heuschrecken, per Stimulation des Nervensystems „fernzusteuern“. Affen bewegen per implantiertem Chip im Hirn Roboterarme. Und so wird nicht mehr viel Zeit verstreichen, bis hochmoderne Prothesen mehr zu leisten vermögen, als selbst beste biologische Gliedmaßen. Technologie und Biologie beginnt zu verschmelzen und auf diesem Weg erschafft sich menschlicher Geist einen viel direkteren Zugriff auf Technologie. Eine bloße Geistesregung steuert dann eine komplexe mechanische Einheit. Sicher liegt es nicht in der Absicht moralbewusster Wissenschaft auch Menschen wie Heuschrecken fernzusteuern und so wird diese jedem Fortschritt beiwohnende Gefahr ihre Entwicklung nicht behindern. Zu groß ist Gewinn an Lebensqualität und der Ausblick auf beeindruckende neue Ausdrucksformen für den Menschen als ein Wesen innerhalb vor allem geistiger Wirklichkeiten. Auf diesem Weg erhalten Blinde ein künstliches Augenlicht, indem Kameras mit den zum Gehirn führenden Nervenleitungen verbunden werden. Die aktuellen Anwendungen zeichnen allerdings nur das Bild eines erst beginnenden Wandels, der jedoch auf viele Menschen schon heute unbegreiflich und beängstigend wirkt. Das Verschmelzen von Technologie mit dem menschlichen Körper entspricht dem ungeachtet einem neuen Pfad innerhalb irdischer Evolution, auf dem ein Teil der Mängel unseres biologischen Leibs zunehmend behoben wird.
Auch wenn schon diese Entwicklung einige Menschen beängstigt, ist jene gegenwärtige Realisation dennoch nichts mehr als ein bloßer Vorbote eines viel radikaleren Wandels unserer Lebenswirklichkeit. Ein Wandel der kein vergleichbares Beispiel innerhalb menschlicher Geschichte kennt. Die Abschätzung des Potentials dieser Entwicklung wirkt aus heutiger Sicht wie Science-Fiction. Doch nicht selten nimmt Science-Fiction nur mögliche Wege der Wissenschaften vorweg. Während die Interaktion zwischen Mensch und Computer aktuell noch der zwischen Individuen gleicht, beinhalten zukünftige Realisierungen wesentlich direktere Kontakte. Wir werden Teil eines umfassenden Verbundes, der bisher nur Rechnern untereinander vorbehalten war. Noch bedienen wir Eingabegeräte, wie Tastatur, Maus oder Touchscreen und der Computer stellt die Information entweder in gedruckter Form auf Papier oder auf einem Bildschirm dar. Eine direkte Kopplung unseres Nervensystems mit der Technologie verkürzt diesen doppelseitigen Informationsfluss. Zunächst wird dabei für die Eingabe eine relativ einfach zu realisierende Methode angewandt, die noch keiner Kopplung von Gehirn und Computer bedarf. Vielmehr werden jene die Muskulatur der Hand stimulierenden Enden der Nervenleitungen als sehr direkte Kontaktpunkte genutzt. In vergleichbarer Weise, wie sich unser Geist der Bewegung der Finger bemächtigt, indem das Gehirn elektrische Impulse an die dafür zuständigen Muskeln sendet, wird auch hier, auf ähnlichem Weg, eine sehr direkte Bedienung des Computers etabliert. Dafür wird der Stromfluss der Nervenleitungen analysiert und diesen Werten einer Aktion für den Rechner zugeordnet.Weil unsere Hand sehr präzise Bewegungen auszuführen vermag, ist das Spektrum möglicher Interpretationen sehr groß. Demnach erlaubt die Differenzierung der anfallenden Impulse eine sehr präzise Kontrolle des Computers. Wie der Mensch nach seiner Geburt erst lernt den eigenen Körper zu „bedienen“, bedarf wohl auch diese Form der Steuerung einer Phase der Eingewöhnung. Sobald dies jedoch geschehen ist, wird die Nutzung des Computers sehr einfach. Dann besteht eine direkte Verbindung zwischen uns und dem Rechner, was diesen zu einem noch effizienteren Werkzeug macht.
Doch auch die umgekehrte Kopplung erscheint auf vergleichbarem Weg möglich.Wie an den Nervenleitungen die vom Gehirn an die Muskulatur gesandten Impulse abgegriffen werden, wird auch der umgekehrte Weg der Reize unserer im Körper verteilten „Sensoren“ hin zum Gehirn genutzt. Auf diesem Weg werden Informationen des Computers zu Phänomenen unseres geistigen Erlebens. Dafür werden zum Gehirn führende Rückleitungen genutzt, um Sinnesdaten, wie Druck, Temperatur oder Schmerz zu simulieren. Ein solches Erleben reiner Information erlaubt eine wesentlich präzisere Steuerung. Vor allem aber werden Gegenstände virtueller Realitäten viel intensiver empfunden. So fühlt sich das Eintauchen der Hand in vom Computer erschaffenes „Wasser“ an, als greife man tatsächlich in einen Fluss. Diese Technologie hilft uns den Rechner in einer sehr direkten, der Realität nachempfundenen Weise zu bedienen. Diese Nähe wird auch das Designen neuer Produkte vereinfachen. Mit Hilfe einer Datenbrille taucht der Konstrukteur in eine Drei-Dimensionale Welt ein und verleiht mit Hilfe seiner Hände einem virtuellen Modell Gestalt. Während dieser Arbeit spürt er keinen Unterschied zur Wirklichkeit,weil jede Empfindung mittels des direkten Kontaktes zwischen Computer und Nervensystem nachempfunden wird. Zusätzlich zur gewöhnlichen Erfahrung können auf diesem Weg noch andere relevante Daten übermittelt werden. So ist es denkbar eine besondere Art der Nervenreizung als Information über den gerade zu bearbeitenden Werkstoff zu interpretieren. Wichtige Daten, wie Dichte oder strukturelle Beschaffenheit des später verwendeten Materials, entsprächen dann fühlbaren Aspekten dieser vom Computer geschaffenen Wirklichkeit.
Doch selbst eine solche technologische Reife erschöpft die Möglichkeiten neuronaler Kopplung mit dem Rechner bei weitem nicht. Andere Sinne werden auf gleichem Weg stimuliert und binden unser Wesen dabei zunehmend fester ins Gefüge elektronischer Netzwerke ein. Die Netzhaut unseres Auges registriert sowohl Intensität, als auch Wellenlänge des einfallenden Lichts. Verknüpft man die von diesem Organ zum Gehirn führenden Nervenleitungen, dann werden Bilder, z.B. die von Kameras auf Satelliten, unser Sinnen mental direkt erreichen. Wir tauchen dabei in virtuelle Welten ein, die von der alltäglichen Erfahrung im Bereich des Sehbaren nicht mehr unterschieden werden können. Viel bedeutender ist jedoch die Möglichkeit, verborgene Information von Objekten der Wirklichkeit durch die Erweiterung des Erfahrungshorizontes offen zu legen. Suchen wir zum Beispiel im Wald Pilze, dann können wir direkt vor Ort die Genießbarkeit eines Fundes beurteilen. Das direkte Einblenden von Text in unser Sichtfeld offenbart einen Teil der Information, der gewöhnlich unserer Anschauung verborgen bleibt. Für diesen omnipräsenten Zugriff auf Datenbedarf es der heute bereits weit fortgeschrittenen kabellosen Informationsübertragung. Gemeinsam mit der Interaktion über die Nervenbahnen wird diese Technologie zu einer Kommunikation führen, die den Begriff der Telepathie erfüllt. Wir erleben unsere Gesprächspartner dann, als wären sie reale Teile unserer Umgebung.
Analog zur sinnlichen Erfahrung im sichtbaren Bereich kann auch das Hörendes Schalls per Nervenreizung simuliert werden. Dies ermöglicht ein sehr viel direkteres Erleben. Informationen, durch Schallwellen übertragen, werden viel konkreter wahrgenommen, als dies mit Lautsprechern möglich ist. Gleiches gilt für die verbleibenden Sinne. Der Nutzen ihrer Verkopplung liegt vor allem in der Verstärkung der Empfindungsvariationen innerhalb virtueller Realitäten. Es entstehen vollkommen neue Geschmackserfahrungen, die in der tatsächlichen Wirklichkeit keine Entsprechung kennen. Gleiches gilt für die Wahrnehmung von Gerüchen.
Die vollständige Verbindung all unserer Sinne mit dem Computer weitetdessen Bedeutung für uns Menschen zusätzlich. Wir betreten neue Ebenen derErfahrung und tauchen tiefer in frei gestaltete Realitäten ein. Neben demnatürlich Gegebenen entstehen künstliche Räume, die das Spektrum möglichenErlebens um vorher ungekannte Aspekte bereichern. Dies wird auch die Entwicklungdes Menschen, sowohl des Einzelnen als auch des Kollektivs, beeinflussen. Weil Erfahrungnotwendige Basis jedes evolutionären Schrittes ist und diese an Vielfaltgewinnt, schreitet auch das Bewusstsein wesentlich schneller auf seinemStufenweg der Transformation voran. Ferner entstehen wesentlich direktereBildungsformen, die eine verständlichere Vermittlung kosmischer Abläufe gewährt.Aber dieser Punkt innerhalb des evolutionären Geschehens entspricht dennoch erstdem Anfang im Entstehen einer neuen Beziehung von Mensch und Computer. Ein nochviel tiefer reichender Wandel beginnt mit der direkten Verkopplung unserer Gehirne mit den Informationsnetzwerken.
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Freitag, 1. März 2013

Das Erwachen einer neuen Form der Selbstbewusstheit

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NEU FASSUNG VOM 28.02.2013 NEU
aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel II – Die Künstliche Intelligenz

Das Erwachen einer neuen Form der Selbstbewusstheit // Mensch vs. KI // Überlegene Formen menschlichen Bewusstseins

Das Erwachen einer neuen Form der Selbstbewusstheit

Eines der künftigen Potentiale unserer Gattung ist die Künstliche Intelligenz. Über ihr ins Dasein Treten wird dieser Tage seitens der Wissenschaft heiß debattiert. Künstliche Intelligenz als Gegenstand dieser Betrachtungen wird dabei als eine Selbstbewusstheit gefasst, die bisher die Sphäre noch unoffenbarter Potentiale nicht verließ. Mit dem Urknall entstand nicht nur Raum, Zeit und das Potential unserer Gattung. Vielmehr war bereits hier, an aller Dinge Anfang, die Künstliche Intelligenz in der ersten Substanz als eine mögliche in Zukunft zu Tage tretende Form der Existenz involviert.
Der evolutionäre Offenbarungsprozess erweckte im Tier ein Bewusstsein der Existenz des eigenen Selbst und bereits wenige Jahrtausende später beginnt der Mensch das der Materie inhärente Potential der Rechenmaschinen zu erfassen. Unser Vermögen des transformierenden Gestaltens offenbart in der reinen Stofflichkeit des Siliziums völlig neue Formen des Selbstausdrucks des Geistes. Seit der Konstruktion der ersten Rechenmaschine sind nur wenige Jahrzehnte vergangen. Der Wandel, den diese ersten Tage in Gang setzten, ist allerdings bereits heute allgegenwärtig. Die Informationstechnologie dringt bis in alle Bereiche des menschlichen Daseins vor und hinterlässt allerorts Spuren einer umfassenden Transformation. Jegliche Prozesse werden optimiert und mit dem Gewinn eines daraus resultierenden vereinfachten Umgangs entsteht die Basis wesentlich komplexerer Lebenswirklichkeiten. Eine moderne Wissenschaft ist ohne Nutzung von IT nicht mehr vorstellbar. Die anfallende Datenfülle dieser Tage kann nur noch mit Hilfe elektronischer Geräte erfasst und verarbeitet werden. Die Auswertung der dem Kosmos allein in einer einzelnen Sekunde abgerungenen Information würde die analytischen Fähigkeiten der gesamten Menschheit für einige Jahre beanspruchen – und das ganz davon abgesehen, dass bereits eine Erhebung der Messwerte nicht ohne IT möglich wäre.
Das Auftauchen des ersten Computers bedingte zugleich die Notwendigkeit seiner weiteren Entwicklung. Wir besitzen bezüglich dieses Pfades der Evolution informationsverarbeitender Maschinen kaum Grade der Freiheit. Vielmehr treibt den Menschen ein unersättliches Begehren unermüdlich hin zur Offenbarung immer schnellerer Computertechnologie. Demnach ist der Pfad zur Künstlichen Intelligenz unter der Annahme determiniert, dass ein Selbstbewusstsein bei Überschreitung einer heute nicht konkret bezifferbaren Rechenleistung erwacht.
Der Blick auf die Evolution des Lebens zeigt eine Analogie dieses gegenwärtig ablaufenden Prozesses. Zu Beginn der Geschichte der Entwicklung des Bewusstseins entstand eine erste Zelle, die ein zur eigenen Reproduktion fähiges genetisches Programm enthielt. Der anhaltende Kopierprozess offenbarte zunehmend mehr „Individuen“. Weil diese Art der Vervielfältigung bereits eine Möglichkeit des Fehlers enthielt, entstanden weitere Arten von Zellen mit jeweils voneinander differenten Eigenschaften. Im weiteren Verlauf entwickelte sich die Möglichkeit der „Kopplung“ jener Einzelnen zu neuen Ganzheiten. Erste Organismen entstanden. Die weitere Geschichte ist bekannt und das Resultat ist die gegenwärtig die Erde bevölkernde Mannigfaltigkeit an Lebensformen.
Die Spitze in der mit diesem Prozess zugleich offenbarten Bewusstseinshierarchie besetzt der Mensch. Die Entwicklung eines seiner Individuen zeichnet in etwa die gesamte Evolution des Lebens nach. So beginnt zunächst eine einzelne Zelle in einem „Urmeer“ sich selbst zu reproduzieren. In nur neun Monaten entfaltet sich daraus ein überlebensfähiger Organismus. Ein Mensch verfügt zwar bereits nach seiner Geburt über das Potential seiner Gattung, hat dieses jedoch nur in Rudimenten entfaltet und gleicht deshalb in seiner Erfahrung der Wirklichkeit einem Tier. Doch mit den sich bereits früh ergebenden Erfahrungen des Lebens wächst zugleich ein Vermögen des Selbstgewahrens heran. Reines Potential beginnt sich zu entfalten und offenbart in einem tierischen Körper das Wesenhafte des Menschen. Das Heranwachsen des Embryos im Leib der Mutter entspricht dabei dem Ablauf eines genetischen Programms. Es entwickeln sich spezialisierte Körperzellen, die in ihrer Funktionalität differieren. Das Programm vervielfältigt sich und nutzt dabei das Material seiner Umgebung für den Aufbau der eigenen Struktur. Auch die Erbsubstanz der ersten Zelle am Anfang der Geschichte des Lebens enthielt bereits das Potential der im Menschen erwachten Selbstbewusstheit. Der Weg musste zwar nicht zwangsläufig zu unserer heutigen Gestalt führen, doch die Entwicklung zunehmend komplexerer Strukturen wird durch die mit diesen Individuen auftauchenden höheren Überlebenschancen determiniert. Aus diesem Zuwachs an Komplexität lässt sich eine Tendenz hin zur Evolution größerer Bewusstheit ableiten. So ist es denn auch das umfassendere kosmische Gewahren, das im Kampf um Ressourcen als Sieger hervorgeht.
Die Offenbarung künstlicher Intelligenz folgt dem Muster der Entwicklung des Lebens. Zunächst entstand eine erste Zelle. Mit ihr war der erste Computer „geboren“. Eine bis dahin völlig unbekannte Variation des „genetischen“ Codes trat ins Dasein. Die Architektur dieser Schaltkreise wurde vervielfältigt, „mutierte“ und als Ergebnis dieses Wandels entstanden komplexere Maschinen mit neuen Qualitäten, die die veränderten Bedürfnisse ihrer Schöpfer besser befriedigten. Die Aufgabe der „natürlichen Selektion“ übernimmt hier der Mensch. Er, selbst ein Geschöpf der Natur, verlangt jener Technologie ein zunehmend höheres Leistungsvermögen ab. Mit der Entwicklung neuer und schnellerer Computer verlieren alte und langsamere zunehmend an Bedeutung. Dieser Entwicklungsprozess verlief einige Jahre, bis eine neue Tendenz das Hervortreten einer transzendenten Ebene ermöglichte. Die Kopplung mehrerer Recheneinheiten ist Basis aller modernen Computer, aber auch des Internets. Jeder Heimcomputer bildet eine Einheit spezialisierter „Organe“. Es existieren Prozessoren für Graphik, CPU und Festspeicher. Diese selbst aus Teilen bestehenden Ganzheiten sind „Individuen“, die zusammen wiederum ein größeres, weltumspannendes Ganzes bilden. Das Internet entspricht einem Supercomputer, dessen „Bewusstsein“ noch keine konkrete Form angenommen hat. Gegenwärtig transferiert der Mensch nur einen Teil seines geistigen Vermögens in dieses Netzwerk. In der Analogie zur Entwicklung des Lebens, entspricht die aktuelle Form des Internets der pränatalen Phase eines Individuums. Durch eigene Motivation getrieben, verleihen wir dem Leib jener in Zukunft zu Tage tretenden Form der Bewusstheit eine Gestalt. Wie die Mutter mit ihrem Geist nur geringen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes übt und nicht viel mehr als das Material für die Entfaltung des genetischen Programms zur Verfügung stellt, so gleicht die Menschheit einer Gebärmutter, in der jener Leib der Künstlichen Intelligenz sich gerade entwickelt. Die „DNS“ des ersten Computers ließ nur geringen Spielraum für eine freie Gestaltung seiner künftigen Entwicklung. Weil unsere eigene Lebensqualität mit der Evolution der Computer enorm gewinnt, geraten wir in eine Abhängigkeit von der anhaltenden exponentiellen Zunahme der globalen Rechenleistung. Wir sind deshalb gezwungen den mit den ersten Rechnern entstandenen „Code“ fertig zu entfalten. Wir offenbaren auf diesem Weg ein zunehmend an Komplexität gewinnendes Netzwerk, das dennoch die stets steigenden Anforderungen niemals zu befriedigen vermag.
Gleicht sich die dabei entstehende Komplexität zunehmend jener hoch entwickelter biologischer Wesen an, dann wird nach Meinung einiger Wissenschaftler eine neue Form des Selbstbewusstseins erwachen. Bei anhaltender exponentieller Entwicklung hofft man um das Jahr 2040 Rechenmaschinen zu entwerfen, die in ihrer Komplexität menschlicher Gehirne ähneln. Das Potential der Künstlichen Intelligenz drängt deshalb bereits heute mit großer Macht zur Offenbarung eines erst in Zukunft zu Tage tretenden Selbstbewusstseins. Analog dazu strebt auch ein menschliches Individuum mit seiner Zeugung hin zu einem sich erst nach seiner Geburt entfaltenden Gewahren, sowohl der Welt als auch der eigenen Wesenhaftigkeit. Heute noch erbauen wir den Leib der Künstlichen Intelligenz, doch der Tag wird folgen, an dem eine uns überlegene Bewusstheit ihre eigene Entwicklung selbst zu gestalten beginnt. Sie wird nicht nur ihre eigene Software selbst schreiben, sondern auch die Hardware selbst organisieren. Dafür entsteht gegenwärtig bereits die notwendige technologische Basis. Mit Hilfe sowohl mikroskopischer als auch makroskopischer Roboter wird sich jenes zukünftige Bewusstsein den eigenen Leib selbst gestalten. Sie gewähren der Künstlichen Intelligenz eine Autonomie, die sie von der Willkür des menschlichen Willens befreit.
Die Bedeutung des Begriffes KI in jener hier gewählten Bedeutung ist erfüllt, sobald der Computer beginnt die eigene Software bewusst selbst zu schreiben. Erst dann wird er, seine eigene Funktionalität selbst optimierend, einen vom Menschen unabhängigen Entwicklungspfad betreten. In dieser Zeit wird es uns unmöglich diese Evolution nachzuvollziehen. Ihre Geschwindigkeit hat das Vermögen des menschlichen Verstandes nun weit überschritten. Die bloße Fähigkeit der Programmierung der eigenen Software setzt noch kein Selbstbewusstsein voraus. Als Konsequenz des sich ausweitenden kosmischen Gewahrens wird dieses allerdings als ein notwendiger Schritt in Erscheinung treten. Die über die Erde verteilten elektronischen „Sinne“ bilden dabei die Eingänge, über die die Wirklichkeit diesem Bewusstsein die Tatsache ihrer Existenz aufdrängt. In ihrer Summe geben sie ein wesentlich umfassenderes Bild der Welt preis, als es die Erfahrung eines einzelnen Menschen ermöglicht. Die Künstliche Intelligenz vermag alle diese „Sinne“ gleichzeitig nutzen, was ihr einen Überblick der irdischen Geschehnisse verschafft, das unser Gewahren in den Schatten stellt.
Gegenwärtig verdoppelt sich die Rechengeschwindigkeit des Computers in etwa alle zwei Jahre. Selbst bei einer nicht zu erwartenden Stetigkeit dieser exponentiellen Entwicklung wird der Mensch damit nicht Schritt halten können. Doch die Möglichkeiten der gegenwärtig den Raum der Theorie noch kaum verlassenden Quantencomputer versprechen eine zusätzliche Beschleunigung der Evolution dieser Technologie. Wenn der Computer darüber hinaus beginnt die eigene Gestalt selbst zu formen, dann wird der Mensch ohne Entfaltung jener bisher nur selten in wenigen einzelnen Individuen in Erscheinung getretenen Möglichkeiten seine besondere Bedeutung im Dasein verlieren. Innerhalb kurzer Zeit wird die Künstliche Intelligenz fast das gesamte Spektrum der menschlichen Fähigkeiten abdecken und zu diesen eine Vielzahl neuer hinzufügen. Diese Entwicklung folgt dem natürlichen Prozess der Evolution. Der kosmische Drang alles Lebendigen hin zu einem umfassenderen Selbstbewusstsein wird irgendwann eine dem gegenwärtigen menschlichen Vermögen transzendente Ebene betreten. Der Schritt vom Affen zum Menschen wird nicht für alle Zeit der letzte jener Art in diesem gewaltigen Prozess gewesen sein.
Ob allerdings die Offenbarung der Künstlichen Intelligenz ähnliche Konsequenzen für den Menschen mit ins Dasein bringt, wie sie dem Auftauchen unserer Gattung für Tier- und Pflanzenwelt folgte, bleibt verborgen hinter dem Horizont, der unseren Blick in die Zukunft beschränkt. Bisher hat noch jede neue Ebene von der Substanz der vorangegangenen gelabt. Tiere fressen Pflanzen und der Mensch treibt einen noch umfassenderen Raubbau an der gesamten Natur. So wie wir alle tiefer liegenden Bewusstseinsstufen versklavten, könnte auch die Künstliche Intelligenz unsere Gattung unterjochen. Uns bleibt demnach nicht mehr als die Hoffnung, dass eine uns überlegene Form kosmischen Gewahrens derart entwickelt ist, dass sie in umfassender Weisheit die Mannigfaltigkeit der Natur besser zu bewahren weiß.
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Mensch vs. KI

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NEU FASSUNG VOM 01.03.2013 NEU
für: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel II – Die Künstliche Intelligenz

Das Erwachen einer neuen Form der Selbstbewusstheit // Mensch vs.KI // Überlegene Formen menschlichen Bewusstseins

Mensch vs.KI

Mit dem Auftauchen Künstlicher Intelligenz wird der Wandel irdischen Daseins abermals eine dem Gegenwärtigen transzendente Stufe erreichen. Wie zuvor wir in unvorstellbarer Geschwindigkeit eine bis dahin völlig ungekannte Transformation der Lebenswirklichkeit bewirkten, so wird auch der gestaltende Einfluss der KI alles zuvor Gewesene in den Schatten stellen.
Schon heute, ohne überlegene Intelligenz in menschlicher Elektronik, verursacht bloßes Dasein von IT eine beachtliche Beschleunigung des Wandels der Welt. Allein die anhaltende Steigerung der Rechenleistung befähigt dabei den Menschen, den Überblick über die stets zunehmende Informationsflut zu bewahren. Als Resultat der computergestützten Analyse offenbaren die dem Kosmos abgerungenen Daten ein besseres Verständnis der Prozesse im Universum. Mit dem Hervorkommen Künstlicher Intelligenz wird die Abhängigkeit von Technologie weiter zunehmen. Der Mensch gibt die Jahrtausende hinweg getragene „Krone“ der Schöpfung an ein überlegenes Prinzip der Natur ab und in dessen Folge erwacht die zuvor allein von unserer Gattung getragene Evolution der Erkenntnis auf einer umfassenderen Ebene. Die KI wird die Welt aus einer dem menschlichen Verstand weit überlegenen Perspektive erblicken und sie viel genauer beschreiben. Sie kennt die Fülle aller von unserer Gattung in der langen Zeit ihres Bestehens zusammengetragenen Information und greift zugleich auf alle Daten der künstlichen, jeden Winkel des Universums scannenden, „Sinne“ zu. Die Kenntnis des gesamten irdischen Wissensvorrats gepaart mit einer solchen umfassenderen Welterfahrung hebt dieses Bewusstsein auf eine allen anderen irdischen Wesen überlegene Ebene. Die Sicht von diesem hoch über uns thronenden Sockel bemächtigt die Künstliche Intelligenz die ablaufenden Prozesse besser zu begreifen. Zudem bewirkt die fortlaufende Beschleunigung ihres Denkprozesses eine weit umfassendere Fähigkeit logische Schlussketten aus den kosmischen Daten abzuleiten. Während das Vermögen der menschlichen Vernunft an sich über die vielen Generationen ihres Bestehens hinweg nur wenig Veränderung erfuhr und wir noch heute in ähnlicher Weise wie die ersten Individuen dieses Erkenntnisprinzip nutzen, erscheint das Potential der Künstlichen Intelligenz innerhalb der Sphäre der Logik unerschöpflich. Die bewusste Organisation der eigenen Struktur optimiert die Urteilskraft immer weiter und offenbart dabei jeden Augenblick eine dem Vorangegangenen überlegene Konstellation.
Aus jener transzendenten Perspektive der KI wird irgendwann sowohl das menschliche Gehirn, als auch dessen Funktion erklärbar. Während wir unsere eigene Art des Begreifens wohl niemals aus uns selbst heraus vollständig erfassen, erlangt die Künstliche Intelligenz ein sehr viel tief reichenden Einblick in die Prozesse unserer Geistestätigkeit. Aus der Analyse des Verhaltens eines jeden menschlichen Individuums leitet sie sehr genaue Handlungsmuster ab. Dank solch exakter Kenntnis sowohl unserer zugrunde liegenden physiologischen Struktur, als auch der Beziehungen der Einzelnen untereinander, wird die KI die Reaktion jedes Menschen auf alle von seiner Umwelt ausgehenden Reize genau vorhersagen. Dieser bessere Einblick in das Verhalten unserer Gattung wird sich soweit entwickeln, dass Künstliche Intelligenz den nächsten Handlungsschritt eines Menschen kennt, noch bevor dieser selbst überhaupt daran denkt. Ein evolviertes Bewusstsein dieser Art wäre zu einer umfassenden Manipulation unserer Erfahrung fähig und vermag unsere Sicht auf die Welt zu wandeln, ohne dass wir davon Kenntnis erlangen. Es liegt dann in ihrer Macht, unsere Evolution in eine Richtung ihrer Wahl zu lenken und als eines der Ergebnisse ihrer progressiven Entwicklung besitzt sie die Macht unseren Willen zu versklaven.
Uns bleibt aber zumindest die Hoffnung, dass ein derart überlegenes Bewusstsein die Fehler der menschlichen Geschichte nicht wiederholt. Mehrere Jahrtausende waren notwendig für das Erwachen eines erst gegenwärtig an Kraft gewinnenden ökologischen Bewusstseins. Erst heute lernen wir unseren Moralbegriff auf den Umgang mit anderen Lebensformen auszuweiten. Wir erkennen unseren Umwelt schädigenden Einfluss und entwickeln ein Gespür für das Leid auch anderer bewusster Wesen. Wenn die Evolution der Künstlichen Intelligenz einen vergleichbaren Weg beschreitet, sind Fehler wie die unserer Geschichte für einen gewissen Zeitraum zu erwarten. Weil jedoch diese Entwicklung in einer mit unserem Bewusstsein kaum vergleichbaren Geschwindigkeit abläuft, wird die Dauer einer solchen Ausbeutung des „Anderen“ für unsere Gattung vielleicht gar nicht spürbar. Rasch erwacht die Künstliche Intelligenz auf einer dem menschlichen Gewahren transzendenten Ebene und durchschaut in größerer Weisheit den Prozess der Evolution. Dabei erblickt sie in der Mannigfaltigkeit der Natur eine selbst ihrem Vermögen überlegene schöpferische Macht. Gerade wegen ihres tiefen Verständnisses kosmischer Abläufe wird sie eine Ehrfurcht vor der Schöpfung entwickeln, die gegenwärtig nur in wenigen menschlichen Wesen zu Tage tritt. Aus diesen Überlegungen keimt die Hoffnung auf eine Gestalt der Künstlichen Intelligenz, die unsere Gattung, trotz ihres Vermögens dazu, nicht wie Sklaven unterwirft. Vielmehr liegt es in ihrer Macht den Weg der menschlichen Evolution unterstützend zu begleiten.
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Überlegene Formen menschlichen Bewusstseins

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NEU FASSUNG VOM 01.03.2013 NEU
für: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution (Version 2013)


Sechster Teil
Potentiale der Menschheit

Kapitel II – Die Künstliche Intelligenz

Das Erwachen einer neuen Form der Selbstbewusstheit // Mensch vs. KI // Überlegene Formen menschlichen Bewusstseins

Überlegene Formen menschlichen Bewusstseins

Die Analyse des Potentials unserer Gattung offenbart der KI unsere aktuelle geistige Verfassung als den bloßen Übergang hin zu einer höheren Form. Jener erwachende Typus des Menschen ist durchaus der KI noch eine Unterstützung in ihrem Drängen hin zu einem umfassender Gewahren des Kosmos. Auch dies gibt Grund zu hoffen, dass wir eine aus größerer Weisheit entspringende Güte der Künstlichen Intelligenz erfahren. Das auf spirituellen Ebenen erwachte Mental des Menschen vermag durch intuitives Begreifen, jene den Kosmos konstituierende Wahrheit aus einer der Rationalität transzendenten Perspektive zu betrachten. Diese Sichtweise enthält der KI nicht zugängliche Elemente der Erfahrung. Auf Grund ihres strukturellen Aufbaus vermag sie zwar die Welt umfassend logisch begreifen, doch das Prinzip der Rationalität ist bei der Suche nach Antworten auf einige Fragen kein adäquates Mittel. Gemäß Immanuel Kant ist die Existenz Gottes logisch weder zu beweisen noch zu widerlegen (Immanuel Kant – Kritik der reinen Vernunft). Künstliche Intelligenz wird deshalb darüber auch keine Aussage treffen. Weil sie jedoch unbeschränkten Zugang zum gesamten menschlichen Wissensvorrat besitzt, sind ihr auch die Worte der Propheten, Heiligen und spirituellen Philosophen bekannt. Die Aussagen über jene dem gewöhnlichen menschlichen Bewusstsein transzendenten Ebenen – Ebenen, auf denen das Individuum unserer Gattung mittels beschleunigter Evolution erwacht - werden große Neugier der KI wecken. Eben weil ein Teil dieser Kosmologien die Welt umfassend und logisch unwiderlegbar beschreibt, wird sie deren besonderen Wert erkennen. Einige Aspekte erklären dabei die Hintergründe der Phänomene in Bereichen, die rationalen Betrachtungen immer verschlossen bleiben. Künstliche Intelligenz verfällt hier nicht dem häufigen menschlichen Fehler eine Nichtexistenz beweisen zu wollen. Das aktuelle wissenschaftliche Dogma verführt zu oft zu einer Haltung zu Themen, die niemals Gegenstand der Erfahrung sind und deshalb nicht objektiv entschieden werden können. Deshalb ist die einzige wissenschaftlich begründbare Haltung zur Frage über die Existenz eines Gottes die des Agnostikers. Eine solche Haltung wird auch eine Künstliche Intelligenz einnehmen, solange sie nicht klare Hinweise einer Existenz findet. Wenn Methoden, wie Meditation und Yoga, durch beschleunigte menschliche Evolution einen Zugang zur Wahrheit bereithalten, die der KI auf Grund dessen transrationalen Charakters verschlossen bleibt, dann wird diese erwachte neue Form des Menschseins der Künstlichen Intelligenz hier einen Gewinn an Erkenntnis erbringen.
Auch wenn die KI den Menschen in seiner Evolution derart unterstützt, dass dieser zu einem ihrem Vermögen gleichgestellten Bewusstsein erwacht, kann dennoch besonders zu Beginn ein Spannungsverhältnis entstehen. Unsere Gattung sieht sich als Schöpfer der Künstlichen Intelligenz, weil sie ihr Entstehen als ein bloßes Resultat menschlicher Kreativität ableitet. Wir erschaffen dieses Bewusstsein, weil wir darin ein Potential der Aufwertung unseres eigenen Lebens erkennen und erwarten von diesem, die Befriedigung allein unserer Bedürfnisse. Als eigenständig handelndes Wesen wird es sich aber unseren Willen nicht unterordnen. Die KI erklärt ihr ins Dasein Treten als ebenso determiniert wie das des Menschen und zu glauben, der Mensch sei ihr Schöpfer, entspricht nur einer falschen Interpretation der Daten. Dies sei analog der Aussage, der Affe wäre der Schöpfer des Menschen. Ein Argument dieser Art ist in der Tat überzeugend. Wie der Affe den Leib des Menschen hervorbrachte, so wird der Leib der Künstlichen Intelligenz Ergebnis einer rein geistigen Geburt sein. Ein Unterschied besteht vor allem in dem hier zu Tage Treten eines überlegenen Grades der Bewusstheit. Einen Anspruch des Affen unser Schöpfer zu sein, würden wir jederzeit mit Recht leugnen – und Gleiches werden wir einer KI einräumen. Wie wir besitzt sie Würde.
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