Montag, 22. Juli 2013

Neue Lernkonzepte

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aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Dritter Teil
Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Kapitel I – überlegene Qualität IT basierter Bildung

Einleitung – Das Informationszeitalter // Neue Lernkonzepte // Individualität // Modularisierung und Struktur // Bildungserfolg // Personal

Neue Lernkonzepte

Basierend auf gegenwärtigen und künftigen technischen Entwicklungen entstehen vielfältige neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Bildung. Dank intensiver Nutzung von IT gelingt es, selbst sehr schwierige Sachverhalte wesentlich anschaulicher darzustellen. Im Gegensatz zu den Lehrveranstaltungen an unseren Schulen heute, die in der Regel als Resultat weniger Stunden Vorbereitung einzelner Lehrer entstehen, werden Inhalte IT-basierter Bildungsformen sehr langfristig und bis ins Detail geplant und aufwendig ausgearbeitet. Traditionelle Lernkonzepte erreichen selbst im Idealfall keine vergleichbare Qualität. Bereits heute zur Verfügung stehende Mittel ermöglichen einen sehr hohen Grad an Anschaulichkeit. Die Nutzung virtueller Realität für die Bildung geht allerdings noch einen wesentlichen Schritt weiter. Die Veranschaulichung nicht sichtbarer natürlicher Prozesse im künstlich geschaffenen dreidimensionalen Raum übersteigt alles, was mit Bildschirmen erreicht werden kann. Klassische Tafelbilder wirken demgegenüber wie Relikte längst vergangener Epochen. In solchen auf virtueller Realität basierenden Lernkonzepten erleben die Lernenden veranschaulichte natürliche Prozesse viel intensiver. Sie greifen dafür direkt in die Abläufe ein und erforschen die dargestellten Sachverhalte durch eigene Interaktion. Auf Grund des viel höheren Grades an Anschaulichkeit werden Abläufe, zum Beispiel von chemischen Reaktionen, sehr viel früher und zudem wesentlich tiefgründiger verstanden. Es entsteht ein viel umfassenderes Wissen sowohl über die Natur als auch über die sie konstituierenden Gesetzmäßigkeiten. Neben der Veranschaulichung nicht sichtbarer natürlicher Vorgänge profitiert die Vermittlung vor allem all jener Sachverhalte, die mit Worten oder bloß statischen Bildern schwierig darzustellen sind.
Mit allgegenwärtig verfügbaren und spannend vorgetragenen Hintergrundinformationen zu jeweils aktuellen Erfahrungsinhalten dringt auf „Erweiterter Realität“ basierende Bildung auch zunehmend weiter bis in den Alltag vor. In einem Museum wird ein Kunstwerk dann nicht lediglich nur vorgestellt, sondern bei Interesse auch der jeweiligen Epoche zugeordnet. Zugleich wird der historische Kontext tiefgründig dargelegt und direkt am Kunstwerk veranschaulicht, an welchen Aspekten man die Umstände seines Entstehens erkennen kann. Diese Erläuterungen sind dank „Erweiterter Realität“ nicht auf Worte beschränkt. Vielmehr wecken Texte, Filme, Animationen und die Möglichkeit ständiger Interaktion großes Interesse an sonst mitunter auch langweiligen Fakten. Ein anderes Beispiel ist eine Wanderung einer Gruppe im Wald, die auf unbekannte Pflanzen stößt und vor Ort mit Hilfe IT-basierter Lernkonzepte geführte botanische Bestimmungen vornimmt. Mit bereits etablierter und zukünftiger Technologie entstehen vielfältige neue Möglichkeiten für Bildung, die sich direkt in den Alltag integrieren und großes Interesse wecken.
Solche virtuellen Lernkonzepte können sowohl im Einzelunterricht, in kleinen Gruppen oder von größeren Klassenverbänden genutzt werden. Gruppen finden sich entweder real in Schulen und Hochschulen oder aber virtuell im Internet zusammen. Für den Einzelunterricht eignen sich besonders die Fächer, die von einer höchst individuellen Betreuung profitieren. Wenn im Fach Mathematik ein Feedback System sofort auf jeden Fehler hinweist und bei wiederholtem Auftreten vertiefende Aufgaben bereitstellt, dann haben Wissenslücken keine Chance sich herauszubilden. Vergleichbares gilt für Rechtschreibung und Grammatik. Von Schülern verfasste Texte werden hierfür fortlaufend auf Fehler hin analysiert. Bei wiederkehrenden Fehlern werden die jeweiligen Sachverhalte in zusätzlichem vertiefenden Unterricht näher gebracht und solange geübt, bis das Problem nachweislich erfasst wurde. Für kleine Gruppen eignen sich hingegen Experimente in Chemie oder Physik gut, die virtuell geführt werden. Hierfür wird genau analysiert, was die Schüler tun, es werden Hinweise gegeben, Lob ausgesprochen und die Hintergründe der Abläufe ausführlich erklärt. Weil diese Konzepte darüber hinaus auf das jeweilige Alter der Schüler abgestimmt sind und sowohl in Spielen als auch in Geschichten eingebettet werden, ist das Interesse an solchen Bildungsinhalten wesentlich größer, als traditionelle Methoden es je wecken könnten. Im heimischen Umfeld treffen sich zum Beispiel gleichstarke Mitschüler unterschiedlicher Nationen um gemeinsam für Hausaufgaben in Fremdsprachen zu lernen. Sie kommen für diesen Zweck in virtuellen Räumen zusammen und diskutieren wichtige tagesaktuelle Themen, wobei diese Kommunikation entweder durch virtuelle oder reale Moderatoren geführt wird. Die Möglichkeiten der Nutzung der Informationstechnologie für Bildung werden im Zuge der technologischen Entwicklung nur noch besser. Auch aus Gründen der Effizienz wird sich Bildung deshalb zunehmend in die Informationsnetzwerke verlagern. Dafür entstehen neue Konzepte, die heute nur in Ansätzen vorstellbar sind.
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