Freitag, 30. August 2013

Entwicklungshilfe

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aus: Matthias Pochmann DNS (R)Evolution

Dritter Teil
Menschenrecht auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Kapitel III – Idee eines Menschenrechts auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot

Omnipräsenz // Entwicklungshilfe // Menschenrecht

Entwicklungshilfe

Der wohl bedeutendste Vorteil eines IT-basierten BildungsVOLLangebots besteht darin, dass mit diesem Bildung in bester Qualität omnipräsent zur Verfügung steht. Daraus ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für Entwicklungshilfe auf bis dahin ungekanntem Niveau. Mit einem Mal stehen höchste Qualitätsstandards nicht nur in wohlhabenden Regionen, sondern generell überall auf der Erde jederzeit abrufbereit zur Verfügung. Investitionen fließen in diesem Fall in den fortlaufenden Ausbau der Qualität des Angebots und in die Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten über Bildungshäuser. Das dafür vorgehaltene Equipment umfasst vor allem die notwendige Hardware, die wegen des anhaltenden technologischen Fortschritts und ihrer zunehmend umfangreicheren Verbreitung sowohl leistungsfähiger, als auch immer günstiger wird. Im Zuge ihrer Automatisierung erreicht hochwertige Bildung damit viel mehr Menschen. Aus Sicht bloß global-ökonomischer Erwägungen existiert mittelfristig keine Alternative zur Verlagerung von Bildungsinhalten in die Informationsnetzwerke. Die Effizienz, ausgedrückt als Quotient von Bildungserfolg pro Investition, ist im Fall eines IT-basierten Systems deutlich höher als im traditionellen. Bereits ein einziges voll ausgestattetes Bildungshaus in einer armen Region, in der heute kaum mehr als Grundbildung sichergestellt werden kann, versetzt viele tausend Menschen vor Ort in die Lage Softwareentwickler, Ingenieure oder Wissenschaftler zu werden. Und das ganz ohne Notwendigkeit dafür zusätzliches Personal zu schulen. Vielmehr wurden die Inhalte bereits zuvor sehr aufwändig durch große interdisziplinäre Teams unter Einsatz umfangreicher Mittel erstellt und brauchen dann vor Ort nur noch abgerufen werden. Bei überschaubaren Kosten erreicht ein BildungsVOLLangebot und damit auch Hochschulbildung jeden Winkel dieses Planeten. Auf diesem Weg zeigen Investitionen also sehr rasch sehr tiefgreifende Wirkung. Innerhalb eines Zeitraums von 20 Jahren kann der globale Bildungsstand außerordentlich wachsen, wodurch auch die Zahl der Wissenschaftler und Tüftler auf der Erde immens zunimmt. Dies beschleunigt den technologischen und medizinischen Fortschritt und das riesige kreative Reservoir der Menschheit findet viel umfangreichere Verwendung.
Auf Grund der hohen Effizienz solcher Investitionen in den Ausbau eines IT-basierten BildungsVOLLangebots wird die Bereitschaft für Entwicklungshilfe zunehmen. Denn dadurch, dass man höchste Bildungsstandards überall auf der Erde zur Verfügung stellt, hilft man den Menschen armer Regionen sich effektiv selbst zu helfen. Die daraus resultierende gut gebildete Weltbevölkerung wird für die internationale Wirtschaft höchst interessant. Bereits nach wenigen Generationen könnte sich die globale Situation deshalb sehr tiefgründig verändert haben. Wohin man dann auch schaut, das Bildungsniveau wird überall vergleichbar sein. Im Ergebnis werden auch Bewohner heute bitterarmer Regionen zu Leistungsträgern der globalen Wirtschaft und damit zugleich zu wichtigen Konsumenten. Auf der Erde wird dann einerseits mehr Wert geschaffen und anderseits dieser Wert auch in viel größerem Umfang nachgefragt. Weil die globale Wirtschaftsleistung also immens zunimmt, profitieren von einer solchen umfangreichen Investition in den Aufbau einer zeitgemäßen Bildungsform alle Menschen und nicht allein jene, die dabei einen persönlichen Ausweg aus der Armut finden. Im Zuge der auf diese Weise einsetzenden weitläufigeren Verbreitung des weltweiten Wohlstands verliert auch das Überbevölkerungsproblem armer Regionen an Schärfe, weil gut gebildete Frauen ihre Karrierechancen in größerem Umfang nutzen und deshalb durchschnittlich weit weniger Kinder zur Welt bringen.
Das Qualitätspotential IT-basierter Bildung ist insgesamt viel größer, weil hier ein Angebot entsteht, das fortlaufend weiterentwickelt werden kann. Im Gegensatz dazu ist das traditionelle System beinahe ausgereizt. Jeder weitere Versuch ein höheres Leistungsvermögen zu erzielen, ist mit sehr großen Kapitalinvestitionen verbunden, die trotz ihrer Höhe nur noch einen geringen Zugewinn versprechen. Schon allein deshalb liegen der Aufbau eines IT-basierten BildungsVOLLangebots und dessen sukzessive Weiterentwicklung im ureigenen Interesse wohlhabender Nationen. Auf Grund des zu erwartenden anhaltenden technologischen Fortschritts wächst mit jedem weiteren Tag die ökonomische Notwendigkeit der Einführung eines solchen zukunftsfähigen Modells. Ein IT-basiertes BildungsVOLLangebot entsteht also einerseits bereits zum Selbstzweck wohlhabender Nationen, weil nur dadurch langfristig höchste Qualitätsstandards gewährleistet werden können. Anderseits stehen dieselben Inhalte auch sofort den Menschen in Entwicklungsländern zur Verfügung. Wird diese Idee als ein Gemeinschaftsprojekt der Menschheit mit dem Ziel der Realisierung eines „Menschenrechts auf freien Zugang zu einem BildungsVOLLangebot“ angegangen, dann können für ein solch umfangreiches, langfristiges und vor allem erfolgversprechendes Projekt wohl von sehr vielen Seiten sehr große Kapitalsummen akquiriert werden. Im Ergebnis dieses großen humanitären Auftrags schlägt die Menschheit ein neues Kapitel ihrer Kulturgeschichte auf.
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